Montag, 29. Juli 2013

Hitzefrei! (Nachtrag)

Rekorde, die niemand braucht...

Burn baby, burn...

Das Wochenende ist vorüber und die Hitzerekorde wurden nicht gebrochen. Warum auch?! Ob es nun 40°C oder nur 38,5°C sind – heiß bleibt heiß und selbst angestrengtestes Schwitzen hilft da nur noch wenig. Absurderweise posaunten die Wetterpropheten in Funk und Fernsehen ja schon am wirklich heißen Samstag von einem zu erwartenden Kälteeinbruch bzw. Temperatursturz um satte 10° (und mehr) anfang dieser Woche, sodaß ich schon erwarte, daß größere Mammutherden auf Eisschollen stampfend die spontan entstandene permafrostige Klimazone durchwandern, Wölfe in die klirrend kalte Nacht heulen und sich in Leipzigs Straßen Gletscher bilden. Aber ich erblicke weder dickbemäntelte Frostgeschädigte und Eisleichen am Wegesrand, noch Glatteis auf den Straßen. Die Wortwahl der Meteorologen bedarf also dringender Überholung...
Wasser Marsch!


Hitzewellen haben Vor- und Nachteile. Ein Nachteil ist die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit der Technik. Es glüht die Hardware, der Lüfter pustet aus vollem Propellerschwung und auch zerebral gerinnt das Bregeneiweiß zu einer klumpigen Masse, die nicht mehr denkfähig bzw. kreativ sein will. Und wie schon beim vorherigen Post geschildert bleibt da nur noch der Umstieg aufs manuelle Arbeiten übrig, um dem allerletzten Fünkchen kreativen Bewegungsdrangs Ausdruck zu verschaffen. Herausgekommen ist dabei eine flotte Zeichnung im gewohnten Stil – was anderes wollte mir wirklich nicht einfallen bei kühlem Wasser im Glas und Eis auf der Zunge... für anatomische Korrektheit der Proportionen wird allerdings keine Gewähr übernommen, was der Hitze geschuldet sei. Blame the heat...!

(…)
Nur echt mit Schraubverschluss!
Und da auf der Couch schwitzen irgendwann langweilig ist, der Wetterbericht am Sonntag log und es doch nicht so heiß war, wie angedroht, ging es per Velociped zum Badesee...viva Cospuda! Nach einer knappen Stunde kräftigen Strampelns in die verschlissenen Pedale und gefühlt zwei Litern Schweißverlust war man angekommen! Teilweise klatschnass aber glücklich – die Sonne wurde in Teilen abgedeckt von ersten Wolken – machte das Lümmeln am Ufer Spaß. Apropos Lümmeln: Der Nacktbadestrand geht scheinbar fließend in die regulär nur mit Badeanziehsachen zu betretenden Strandabschnitte über – oder es gibt mehr Exhibitionisten, als gedacht. Groß, klein, haarig, rasiert, faltig, alt, ganz alt und jung tummelten sich im Wasser – und die dazugehörigen Menschen auch. Sommer sei Dank trug ich eine Sonnenbrille, die die verschämten Blicke auf diese Genital-Parade filterte. Nach etwa anderthalb Stunden auf kiesigem Grund und dem Genuss von anderthalb Litern Flüssigkeit wurde der Heimweg angetreten...rück zu ist's immer etwas anstrengender, als hin zu...
Die Sektsteuer bleibt!


(D.P.)

Freitag, 26. Juli 2013

Hitzefrei!

Schmilzt im Mund, nicht in den Händen!



Alles klebt...
 
Der Hochsommer ist da. Nach Endlosdebatten über eiszeitliche Wintererscheinungen bis April, die Niederschlagsmengen des ersten Halbjahrs und damit einhergehende apokalyptischen Fluten, rollt nun eine Hitzewelle alles zermalmend durch das verheerte Land: der Asphalt kocht und schlägt Blasen, die Dachpappe schmilzt, die Luft flirrt nervös, die Anzahl der Leberflecken und Sommersprossen wirkt alarmierender als sonst und es rinnt tröpfchenweise körpereigene Kühlflüssigkeit über die tumben Larven derjenigen, die sich auch zur Mittagszeit noch raus trauen müssen. Und so sitzen auch wir dörrobstgleich an den grafischen Rechengeräten rum und trocknen konsequent durch die vom Bildschirm emittierte Strahlung aus, bis wir fast bar jeglicher Feuchtigkeit sind. Deshalb: Trinken ist Bürgerpflicht Nr. 1! Und Schwitzen ist Bürgerecht!
Und damit Körper und Geist nicht vollends veröden, gilt es, sich selbständig Hitzefrei zu geben und der wortwörtlichen Verwüstung Einhalt zu gebieten – ganz davon zu schweigen, daß die beste Hardware auch einen Schmelzpunkt hat, den selbst der beste Lüfter nicht mehr kompensieren kann. In diesem Sinne: Hitzefrei! Eisessen! Auf die Fliesen legen! Nackigmachen! Und zurück zur komplett manuellen Arbeit sofern nicht alles an den schwitzigen Fingerchen kleben bleibt...bäh! (S.V. & D.P.)

Kleiner Rezepttipp für eine erfrischende Limonade (natürlich nur geklaut und frei abgewandelt): Ein großes Trinkglas oder Krug, Zitronenlimonade und Sprudelwasser im Verhältnis 2:1 einfüllen, Eiswürfel rein, entkernte Gemüsegurkenscheiben eintauchen und drinlassen, ganze Minz- und Basilikumblätter untergerührt und nach etwas Ziehzeit so genießen! Ungewöhnlich, aber lecker!

Donnerstag, 18. Juli 2013

Arbeitseinsatz

Anderen bei der Arbeit zugeschaut...

Sommer ist Festivalzeit – und Zeltplatzsaison! Die Musikaffinen strömen in Massen auf die Festivalgelände in der Republik und ein Ereignis jagt das nächste. Und wer nicht unbedingt als hartgesottener Naturbursche bzw. -mädel einen Hang zur Übernachtung unter unverstelltem, naturnahen Himmel, aber auch keine Lust auf die Mühen des selbständigen Zeltaufbaus hat, kann sich ganz bequem seit ein paar Jahren von zwei findigen Herren auf ganz besondere Art verwöhnen lassen, die eine originelle Idee zum erfolgreichen Geschäft gemacht haben: 


Und da die Festivaljahreszeit ordentlich am blühen ist, liegt es nahe, die Arbeit der tüchtigen Stoffhoteliers zu Werbezwecken fotografisch zu dokumentieren. Auserkoren bzw. freiwillig gemeldet für diesen Arbeitseinsatz fernab des Schreibtischs, war die Kollegin S.V. gewohnt fleißig, scheute weder Sonnenbrand und Strapazen und hat mittels modernster Kameratechnik schnappige Schüsse geschossen, von denen hier vorab eine kleine Auswahl als Ausschnitt unserer Arbeit an vorderster Front gezeigt wird! 

(D.P.)



Montag, 15. Juli 2013

Seefahrt tut Not!

…in meiner Badewanne bin ich Kapitän!

Die Stadt Leipzig kann viele Ereignisse vorzeigen, die man unter der inflationär gebräuchlichen Floskel "Alle Jahre wieder" zusammenfassen kann. Eines davon ist das Badewannenrennen im Teich des Völkerschlachtdenkmals. Wie jedes Jahr zieht es hunderte, tausende, oder wie es die lauttönenden Moderatoren der Veranstaltung proklamieren, hunderttausende Schaulustige an, die sich bei Bier, Bratwurst und sonneninduziertem Brand auf der Haut das bunte Treiben ansehen – eben ein Volksfest der obskuren Art und fester Bestandteil im Veranstaltungskalender. Kind und Kegel kreisen dann gemächlich um das flache Binnengewässer, man kleckert sich mit Bratwurstsenf voll, schlürft sein schmelzendes Eis von der Hand, nippt am kühlen Bier (volksfesttauglich zu vertretbarem Preis und vollkommen stilecht im Plastebecher) und belustigt sich an den theatralisch-absurden Ansagen der Unterhaltungsführer. Konservative, spaßbremsende Stimmen unkten auch in diesem Jahr (200 Jahre Völkerschlacht machen noch zeigefingernder!?), daß es ja nicht angehen könnte, an diesem Ort des touristischen Gedenkens ein solches Spektakel zu veranstalten, wo doch die Toten mahnen und das Schwimmen, oder wie in diesem Falle Schiffen, in Denkmalsteichen doch so pietätlos seien. Wahrscheinlich ist Krieg nachzuspielen in dieser Denkungsart dann eher Ausdruck von Gedenken...ich denke zu viel...
Aber egal: Lange war ich nicht vor Ort – nur ein Becher Bier, drei Kippen und ein paar Fotos später, trat ich den Heimweg an – so viele lebende und fröhliche Menschen an einem Ort der Mahnung machen mich depressiv...hahahaaa...

(D.P.)

Moderne Kunst am Bau: Kran!

Nur echt mit Hüpfbus und Baubiber.

Das Leben ist eine Baustelle.

Spartakiade 2013.

Die Freibadsaison ist eröffnet!




















Kulissenbau im Wagnerjahr.
Klotz.

Dienstag, 9. Juli 2013

GLOBAL SPACE ODYSSEY 2013

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Mein Leipzig koof ick mir...?!
"Hurra! Gewonnen!" So, oder so ähnlich schallte es im zweiten Quartal des Jahres durchs Planfisch-Aquarium. Wir hatten beim diesjährigen Grafik-Wettbewerb der Global Space Odyssey Leipzig spontan mitgemacht und nach Online-Abstimmung mit einem der von uns eingereichten Plakatgestaltungen gewonnen. Das Motto "Mein Leipzig koof ick mir!" wirkte dabei nach erstem, zweiten und dritten Lesen so provokant, daß wir uns eigenmächtigerweise (sorry...) dazu hingerissen fühlten, diesen dialektgefärbten Slogan einfach wieder ins Hochdeutsche zu übertragen. Nachdem wir aber den Abstimmungssieg in der virtuellen Tasche hatten, änderten wir – die provokative Absicht hinter dem Fremddialekt verstehend – den Slogan wieder ins Berlinernde um...aua! Aber die wichtigen Anliegen der diesjährigen GSO bedürfen einer solchen Aufwiegelei.
Ohne an dieser Stelle näher auf die hehren Ziele der GSO eingehen zu wollen – wer googlen kann, ist im Vorteil – nur soviel: es geht prinzipiell jede Leipzigerin und jeden Leipziger was an! Die groben Stichworte lauten: Ausverkauf, Gentrifizierung, GEMA-Gebührenordnung, Stadtentwicklung, Mitbestimmung und Beteiligung. Mehr dazu unter den ganz unten aufgeführten Links...

Der kleine D. möchte von der Spielwiese abgeholt werden...
Wie es bei gewonnenen Sachen so ist, existieren immer zwei Seiten der Medaille. Es ist schön, sich typografisch/gestalterisch endlich mal "austoben" zu können; man muss dieses Toben aber auch vor Kritikern vertreten können und an die geneigten GSO-Organisatoren bringen können. In der Küche, wie auch bei so einem Auftrag, kann es passieren, daß zu viele Köche am Herd den Brei durch Kompetenzgerangel verderben – es sei denn, man schaltet einen Katalysator zwischen, der die einzelnen Meinungen kanalisiert, filtert, aufbereitet, weiterleitet und bei Differenzen versucht puffernd zu vermitteln (*). 
Über Kunst lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten – über Kreativität im Allgemeinen, Grafikdesignideen im Speziellen und Illustrationsmethoden sowie Typografie im Besonderen auch. Und obwohl es (möglicherweise vor Allem subjektiv) empfundene Schwierigkeiten und Meinungsschwierigkeiten gab, ist alles zu einem guten Ende gekommen. Alle und jeden zufrieden zu stellen, ist zwar sowieso unmöglich, aber das Ergebnis kann sich als optimaler Kompromiss sehen lassen und wir können stolz sein, (fast) alle Vorstellungen verwirklicht zu haben...! Und an diesem Punkt nochmals: Hurra! Gewonnen!



Hyper! Hyper! Hyper!
Zugegebenerweise muss an dieser Stelle mal erwähnt sein, daß die Global Space Odyssey als jährlich stattfindende (Groß-)Veranstaltung an uns bisher scheinbar spurlos vorbei gegangen ist. Zwar hängt an der einen oder anderen Stelle noch ein längst verblichenes Plakat aus vergangenen Jahren, aber wirklich im Fokus hatten wir dieses Großereignis der buntgefächerten Leipziger Clubszene nie. Ebenso erwähnt werden müsste dann ehrlicherweise auch, daß wir erst nach Wettbewerbsgewinn in vollem Umfang realisierten, welche Musikszene hier Zielgruppe sein sollte. So viele Aschekübel, wie nachträglich auf unsere Häupter gehören, gibt es seit weitestgehender Abstellung der Kohlebefeuerung nicht mehr, um diese noch reueanmahnend ausschütten zu können...
Und da kohlenaschestaubige Köpfe nicht Thema dieser Ausführungen sind, wieder zurück zum Wichtigen: Nach eingehender Recherche noch eingehenderer "technoid-elektronischer" Szenegestaltungen, entschieden wir uns für einen industriell-mechanischen, technologischen und kontrastreichen Stil in entfernter Anlehnung an die improvisierte Optik eines alten B-Movie-Filmplakats und der genauso improvisierten Anmutung der Techno-Subkultur der frühen bzw. mittleren Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts – verdammt lang her mittlerweile!?
Wer braucht schon Farben?


B-Movie trifft auf Bauplan trifft auf Kontrastprogramm. 
Das relativ verspielte, bunte Euromünzen-Ufo-Plakat diente dabei als Aufhänger und Basis, dem gegenüberstehend dann die auf den ersten Blick eher von schwarz-weißer Nüchternheit getragenen Gestaltungen der restlichen Drucksachen entworfen wurden. Als sich wiederholendes Element dienen die drei schon vom Plakat bekannten Euro-UFOs – entweder farbig oder Schwarz-Weiß sowie flächige, teils abstrahierende Vektorgrafiken zur Vervollständigung des Gesamtkonzepts. Die Wiederholung von grafischen Einzelbestandteilen (und das variierende Spiel damit) als Gestaltungsmittel ist von besonderer Güte: entweder läuft man Gefahr, in Gleichförmigkeit zu versinken und den Betrachter zu langweilen, oder man schafft es, eine penetrant-plakative Spannung aufzubauen, die den Druckerzeugnissen eine gewisse Struktur und Bedeutung verleihen und zum Nachdenken anregen und die Inhalte angemessen vereinfachen, versinnbildlichen und begleiten.
Die in manchen kritischen Augen u.U. als unpassende Härte wahrgenommene Farblosigkeit der erstellten Illustrationen ist pure Absicht und so gewollt – sie ist kraftvoll, im ursprünglichen Wortsinn propagandistisch wertvoll und lenkt auf das Wichtigste: die Inhalte und das Anliegen der GSO.
Und da Bilder mehr sagen können als Worte (zumindest in einigen Fällen), lassen wir hier Bilder sprechen und stimmen mit ein: Mach mit!

Links:
http://www.gso-le.de/
https://www.facebook.com/gso.leipzig

(*) 
Ein spezieller Dank geht an Frank Trepte, der geduldig, vermittelnd und weisend als Koordinator diente!

Wer, Wo, Was? ...ein Plan ist Alles!

Außen bunt, innen rund...

Shades of Black!

Bau auf, bau auf!

Der Blocksatz schlägt zurück!

Last night the GEMA destroyed my life!

Hintenrum wieder farbig...

Sehen so Gewinner aus?


(S.V. & D.P.)

Freitag, 5. Juli 2013

Das kleine Krabbeln.

Schau, was da kreucht und fleucht!?

Arbeitspausen dienen der Erholung vom Tagwerk – eine Erkenntnis, die man selbst als Blinder im Dunkeln einleuchtend finden wird! Daß eine Pause (wenn auch nur durch Zufall) den Blick erweitern kann und auf die kleinen Merkwürdigkeiten lenken kann, ist dagegen eher ein schöner Nebeneffekt. Anders lassen sich die nachstehenden Bilder vom kleinen Fressen und Gefressen werden im urbanen Umfeld nicht erklären: Ein kleines possierliches Raubinsekt saß auf der Brüstung und schleppte dem menschlichen Geschlechtsakt gleich (Stichwort Stellung "69") eine grüne, aber schon leblose und mandibelgerecht im Wortsinne entbeinte Spinne mit sich herum. Faszinierend...! Und natürlich drei Fotos wert, bevor sich der putzige Räuber (oder Räuberin?) zu einem weniger exponierten Rastplatz hin verdrückte. Guten Appetit – es ist ja Pause!

(D.P.)

Spinne Thekla gab sich hin...

Leck mich da, wo es lustig schmeckt!

Wie schmeckt's? – Grün...und etwas gelb...!?