Mittwoch, 29. Oktober 2014

Duftende Wortmarken.

Wortklauberei.
Lesen fördert die Phantasie und bezogen auf die Gestaltung von Wortmarken trifft das auch zu. In jeder Ausbildung bzw. Studium zu Kreativberufen, bei denen der Umgang mit Schrift integraler Bestandteil des Lehrplans ist, kommt der Tag, an dem rumgespielt wird mit Schrift und ihrer Wirkung auf den Betrachter. Exemplarisch wurde man dann (so erinnere ich mich noch gut) konfrontiert mit Darstellungen von unterschiedlichsten Herangehensweisen, die vorallem zeigten, daß Schriftart und Inhalt zueinander passen sollten. Ein Geschäft für Baby-Artikel sollte demnach niemals nicht mit fetten, konstruierten Lettern werben und ein Maschinenbauunternehmen keine englische Schreibschrift verwenden...oder vielleicht doch? Naja, es gibt immer einen Weg, diese ehernen Gebote zu umgehen.
Der heutige Beitrag spielt auf andere Art und Weise – fast schon klassisch – mit Schrift herum. Statt langweilig und üblich eine Wort-/Bildmarken-Kombination spielerisch zu entwickeln, reduzieren die nachstehenden Beispiele den Inhalt auf eine Wortmarke, die durch grafische Modifikationen das Gelesene unterstreichen und hervorheben. Und da das noch nicht ausreicht, wird in einem der nächsten Beiträge alles etwas weiter ausgebaut. Und da hier schon angefangen wurde, wild herum zu reduzieren, beschränke ich mich bei der weiteren Ausarbeitung auf ein extrem schmales Spektrum gestalterischer Mittel: alles wird schwarz/weiß/grau, eine zusätzliche Schriftart, viel "Weißraum"...ich bin gespannt!













(D.P.)

Samstag, 25. Oktober 2014

Kurztrip in den Harz.

Verdiente Auszeit.
Schon im Vorfeld habe ich mir vorgenommen, dass dieser Urlaub eher naturnah sein soll, da mir die touristenüberlaufenden Orte und Ziele nicht unbedingt zusagten, zu viel Leute und keine Ruhe für das Wesentliche... Daher haben wir selber die Gegend und Natur erkundet, was viel angenehmer und interessanter war.

Burgruine Osterode.
Als ersten Punkt haben wir uns die Alte Burgruine in Osterode, wo von der originalen Bebauung nur noch ein minimaler Teil erhalten geblieben ist, angeschaut. Dieser Rest steht auf einem ebenfalls alten Friedhof, welcher auch sehr liebevoll angelegt ist und daher interessante und spannende Motive bot. Da schlug mein Fotografierherz höher ;-D

Rappodetalsperre.
Neben einigen kleinen Talsperren, wie u.a. die Sösetalsperre, haben wir uns die größte in Deutschland gelegene Talsperre, die Rappodetalsperre angeschaut, welche wirklich sehr imposant ist. Auch für die Abenteuerlustigen wird hier etwas Besonderes geboten: eine Doppelseilrutsche, die quer die Talsperre gespannt ist. Ob man aber die tolle Aussicht bei diesem schnellen und aufregenden "Ritt" wirklich genießen kann, glaub ich eher nicht. 

Wald.
Auch haben wir einige schöne Waldtouren gemacht, welche sehr entspannend waren, man konnte gut abschalten und die Gegend genießen und dabei interessante und schöne Baum-, Wurzel- und Mooswüchse entdecken... 

Kräuterpark Altenau
Um weiterhin der Natur und deren "Erzeugnissen" zu frönen, haben wir uns den Kräuterpark in Altenau angeschaut und mit allen Sinnen erlebt. Dieser bietet deutschlandweit die größte Auswahl an Kräutermischungen, Tees, Pasten, Öle und vielem mehr, welche in der Kräutergalerie selbst hergestellt und verkauft werden. Ein Dufterlebnis ohne's Gleichen...

Traditionsbrennerei Nordhausen.
Als Abschluss unserer Reise haben wir uns in der Traditionsbrennerei Nordhausen eingefunden, wo man die Geschichte der Kornbrennerei in der liebevoll restaurierten und 100 Jahre alten Brennerei bestaunen kann. Auch haben wir eine kleine Verkostung einiger feiner Liköre aus eigener Produktion, welche nur dort zu erwerben sind, mitgemacht. So war ich gut durchgewärmt und etwas beseelter über die Tatsache, dass der schöne Kurztripp schon vorbei war. Der Harz als Ausflugsziel – sehr gerne wieder :-)

(S.V.)

Dienstag, 21. Oktober 2014

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [23]

Wat dat denn...?


Weitergesponnen...
Die gedankliche Bedrohung bleibt real – fernab vom schon oft ausgiebig zelebrierten Star-Trek-Design, dreht sich in diesem Teil der Ausflüge in die Dreidimensionalität alles um die eigenen ewig kreisenden Hirngespinste. Und es wird hart gekreist. Denn ich habe das Thema "Asymmetrie" (schon hier mehr oder weniger konsequent durchexerziert) weiter voran bis zur Spitze getrieben und alles noch dynamischer gestaltet unter der Vorgabe, realistischere Raumfahrt-Designs mit der einzigartig kantigen Optik von Tarnkappenflugzeugen wie z.B. der Lockheed F-117 "Nighthawk" zu verbinden. 

...es war auch schon mal dunkler!?
Ausgangslage.
Im 19.Teil dieser Rubrik (hier klicken) erläuterte ich bereits im Ansatz die Idee, ein Design zu entwickeln, das auf einem gleichseitigen Dreieck basiert. Das Dreieck bildet dabei den Ausgangspunkt, um durch Unterteilungen, Potenzierungen und Verschiebungen zuerst den Grundriss zu formen und dann auch im Räumlichen eine Art Raster zur Verwendung zu haben, mit dem alles gut ineinander passt, wie ich es mir vor dem inneren Auge ausgemalt habe.
Vorteil bei der Arbeit mit gleichen Winkeln, Formen und Komponenten ist zum einen die etwas erleichterte Konstruktionsarbeit bei gleichzeitiger Kompensation der leidigen Schwächen des SketchUp-Programms und zum anderen die Entstehung eines einheitlich gestalteten Gesamtobjekts. Alle Bestandteile basieren auf der selben Grundfigur und leidige Improvisationen störten zumindest bei diesem Modell nicht mehr.

Grau!
Komplett krasse Kanten.
Im Weltraum ist es nicht nur luftarm sondern sogar fast komplett vakuumös. Deshalb hört man nicht nur niemanden schreien, sondern jede Bemühung möglichst stromlinienförmig zu formen, erübrigt sich automatisch in Ermangelung von zu durchströmenden Medien in bedeutenswerter Dichte. Deshalb verzichtete ich auf Rundungen und anderen Schnickschnack und orientierte mich an den selbstgestellten Vorgaben. Trotzdem geriet das Endprodukt schnittig, flach und elegant. In gewisser Weise stand dabei das sogenannte SHEFEX-Programm der ESA bzw. DLRG Pate. Ziel dieses noch laufenden Programms ist die Erforschung neuartiger Formen und Materialien zur Entwicklung zukünftiger Raumfahrzeuge mit geraden, flachen Flächen und scharfen Kanten, die nicht nur Wartungsarmut versprechen, sondern auch besser berechenbar und letztlich günstiger in Herstellung, Montage und Ersatz sind. Erste Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sind im Internet zu sehen und weisen in eine m.M.n. interessante Richtung. 
Auch farblich habe ich direkten Bezug genommen auf existierende Gerätschaften, die mit dunkler Lackierung daherkommen. Beispielhaft seien die Tarnkappenfahrzeuge der Gegenwart genannt, die durch ihre einzigartige Formgebung und ihren absorbierenden Anstrich eine fast außerirdische Anmutung aufweisen.

Bunt!
Guckenichsobleede.
Wer braucht schon Fenster? Richtig – weg damit! Und wozu Positionslichter? Braucht auch keiner. Denn da wo es eh finster ist wie im Bärenarsch (aber um so vieles kälter), wäre jedes Blinken und Leuchten Energieverschwendung. Und der Blick aus dem Fenster wäre nicht nur irgendwann öde, sondern birgt auch die Gefahr insich, daß der Guckkasten strukturelle Beeinträchtigungen nachsich zöge. So erklärt sich auch, warum bei modernen Kriegsschiffen fast keine Fenster/Bullaugen zu sehen sind – die Antwort: ein Fenster ist ein Loch und ein Loch ist eine Schwachstelle, die nur darauf wartet von Wasser – oder wie in meinem Falle – von Vakuum geflutet (sic!) zu werden. 
Ein weiterer Vorteil der Licht- und Fensterlosigkeit meines Vehikels ist die Unkenntlichmachung und Verschleierung – oder anders formuliert: was nicht leuchtet, kann auch nicht gesehen werden und bleibt so nur schwer auffindbar...
Ich wäre ohnehin mal dafür bei Star Trek im Speziellen und bei den meisten Science-Fiction-Machwerken im Allgemeinen die Darstellung physikalischer Gesetze zu überprüfen. Warum fliegen Objekte unglaublich enormer Größe da herum wie Einmannjäger im Luftkampf des 2. Weltkriegs? Warum treffen diese Riesenobjekte sich immer auf der selben gedachten Horizontebene mitten im All, wo es doch im Universum kein Oben oder Unten gibt? Wenn man es nämlich genauer durchdenkt, müsste das eher einer U-Boot-Fahrt in enormen Tiefen ähneln: Man ist umgeben von einer lebensfeindlichen, zerstörerischen Umgebung, es ist stockfinster, bewegt sich eher gradlinig und kurvenfrei und muss auf das vertrauen, was die Sensoren anzeigen. Und im blödesten Fall "erkennt" man ein unbekanntes Objekt erst dann, wenn es fast schon zu spät ist...

Erklärbär 2.0
Bis an die Zähne.
"Phaser Feuer frei!" – "Jawohl!" Naja... Wenn man die Sache mit den bunt strahlenden Kanonen mal so richtig durchdenkt, wirkt es schon arg albern und vollkommen verschwenderisch. Außerdem hätte man ein Problem bei großen Reichweiten, da das, was man optisch anvisiert schon woanders sein könnte, weil das Bild ja eine Weile unterwegs war. Die Verringerung der "Gefechtsentfernung" auf ein verzögerungsarmes Niveau wäre demnach in Kombination mit energiesparenden, ballistischen Flugkörpern erstrebenswert. Denkt man das weiter, erübrigen sich demnach auch die berühmten Schutzschilde, da diese physikalisch betrachtet nur geladene Teilchen abschirmen würden und schon bei einem anfliegenden ballistischen Geschoss so nützlich wären wie ein Sonnenschirm auf der Sonne. Gemäß dieser (zuerst wirr wirkenden, aber dann doch nachvollziehbaren) Gedankengänge ist mein Vehikelchen nicht nur recht klein, sondern auch ordentlich und reaktiv gepanzert sowie pragmatisch bewaffnet: 2 Flugkörper-Batterien mit jeweils 16 nachladbaren Startschächten und 4 Abschussrohre für kinetische Projektile. Denn was immer vergessen wird: nichts bremst ein Geschoss ab, viele kleine, selbständig zielsuchende Projektile sind schwer abzuwehren und letztlich reicht schon ein einziges winziges Loch in der schützenden Hülle für explosiv atemlose Gefühle.

Schicht im Schacht.
Auf die Größe kommt es nicht an...
Wer was anderes sagt, lügt oder möchte nicht verletzen. Generell herrscht im Science-Fiction-Bereich ein ungezügelter Hang zur Gigantomanie vor. Je größer, desto besser – noch größer, noch bessererer... Das bezieht sich nicht nur auf die mitunter unfassbaren Ausmaße der Raumfahrzeuge, sondern auch auf die zur Bedienung notwendigen Besatzungsstärken. Aber mal ehrlich: das ist die Zukunft!? Wozu braucht man hunderte, wenn nicht sogar tausende Hanseln (und auch Greteln mit teilweise sehr kurzen Röcken) zur Bedienung eines Raumschiffs? Beim derzeitigen Voranschreiten der Computer- und Automatisierungstechnik bedarf es in letzter Konsequenz doch nur einer minimalen Anzahl von menschlichen Besatzungsmitgliedern, die sich den Gefahren einer Raumfahrt stellen müssten.

Wie immer ist alle Theorie grau.
Auf dem Boden geblieben.
Eine immer wieder interessante Frage, die sich im Zusammenhang mit fiktionalen Modellen der futuristischen Weltraumfahrerei stellt, ist die nach der künstlichen Schwerkraft. Eine umsetzbare Idee wären rotierende Sektionen, die durch die Zentrifugalkraft an der Innenseite der Hülle des Drehkörpers einen Anpressdruck erzeugen. Nachteil: der Durchmesser müsste enorm groß sein und die Drehbewegungen müssten vom Rest entkoppelt werden, möchte man nicht in einem chaotischen Karussell Achterbahn fahren. Ist der Durchmesser des Rotationskörpers zu klein, wird es für die Insassen noch übler, denn der näher an der Nabe befindliche Kopf des aufrecht stehenden Kosmonauten würde sich langsamer drehen als die Füße. Konsequenz: Übelkeit, Erbrechen, Orientierungslosigkeit etc. Und ein zügiger Lauf entgegen der Rotation höbe darüber hinaus den Anpresseffekt vollends auf. Zweite natürliche Möglichkeit: Das Raumschiff müsste so schwer sein wie die Erde. Folge: eigenes Massefeld und somit konstant 1g Anziehungskraft. Das verspricht zwar weniger Übelkeit, bedeutet aber auch eine Sprengung jeder vorstellbaren Grenze von Machbarkeit... 
Nun wäre Science-Fiction ja nicht ein modernes Märchen für Technokraten und andere Nerds und Geeks, wenn da nicht Alternativen geboten werden würden: da ist die Rede von Gravitationsgeneratoren, Schwerkraftplattierung etc. Erinnert an den Gott aus der Maschine und ist es auch bis heute, da gegenwärtig keine Möglichkeit besteht ein Schwerefeld künstlich zu erzeugen, welches einfach so ein- und ausschaltbar wäre. Durchdenkt man die Folgen einer solchen Technologie, wird es amüsant, stelle man sich folgende Fragen: Wo endet der Einfluss dieser Schwerkraft – an der Außenhülle oder reicht es weiter ins All? Zöge man damit nicht ungewollt Partikel, Dreck und Brocken an, die sich dann an der Außenhülle verkrusten würden? 
(Ich stell mir grad die Enterprise in Star Trek vor, wie sie regelmäßig gefeudelt werden müsste)
Nichtsdestotrotz, bemühe auch ich den Effekt des sprichwörtlichen deus ex machina und gestehe meiner Kreation eine Art künstlich erzeugte Schwerkraft zu. In der mittigen Ebene befindet sich nämlich soetwas wie eine Platte, die auf ihrer Ober und Unterseite eine Anziehung erzeugt, die dem Muskelschwund vorbeugt. Außerdem wäre das auch etwas Dada: kein oben und kein unten, sondern zwei Ebenen, die sich anziehen. Problematisch wäre zwar das Hinüberwechseln auf die jeweils andere Seite, aber da denk ich mir was aus...

Bitte bei nächster Gelegenheit wenden!

Vorwärts!
Schluss mit Palaver und Eigenbrödelei – jetzt nur noch ein paar Bilder meines DELTA-Projekts und demnächst was mit vielen Details aus einem weniger bekannten Bereich des Star-Trek-Universums in dieser Rubrik. Over und Roger und Out!


Psychedelic Rock.
Demnächst in den Lichtspielhäusern: Freimaurer im Weltraum!
Bei Sichtweiten unter 50m ist die Geschwindigkeit anzupassen.
Ein Kreuz mit dem Licht...

Kuppelshow!
Katjuscha, steigende Nebel und fremde Gestirne...
(D.P.)

Sonntag, 19. Oktober 2014

Schlüpfrig & obszön. [17]

Materialaufwand: 1,39€
Bunt...?

Ja! Bunt! Mit Fineliner, Buntstiften, Kreidestiften und grauem Tonpapier. Abwechslung muss sein und diese Art der Kleinkunstproduktion ist ausbaubar und wie immer frei von lukrativerer tiefgründiger Bedeutung. Der Grat zwischen beliebigem Wegwerfartikel und handwerklich gut ausgeführtem Liebhaberstück ist wie immer sehr schmal, gleichzeitig extrem glitschig und es besteht wie so oft Absturzgefahr. Aber das ist Berufsrisiko, da alles schöne Handgemachte in unseren Breiten fast nichts kosten darf oder gratis sein muss.
Das Original hängt übrigens bei meiner geschätzten Kollegin fein gerahmt herum... Denn geschenkt ist geschenkt! 

(D.P.)

Sonntag, 12. Oktober 2014

Backe backe Kuchen.

Sieht gut aus & schmeckt auch noch!


Ein Kuchen für ein Hallelujah!
Wir können auch anders. Oder besser gesagt: ich nutze jedes Medium zur kreativen Betätigung. Kollege D.P. würde sagen "wir tun alles für Sie lieber Kunde – auch Backen!!!" – aber der Kuchen war für einen Geburtstag und ist schon aufgegessen... 
Da ein normaler Kuchen von jedem gebacken werden kann, ziert diesen hier noch der Konterfeit von Bud Spencer! Mit einer selbsthergestellten Schablone und einer ordentlichen Portion Puderzucker erhielt die süße Spezialität noch den passenden Feinschliff für das beschenkte Geburtstagskind! Bitteschön!

(S.V.)

Freitag, 10. Oktober 2014

...und später nur noch Bananen.

Südfrucht.

Gedankengänge zum Leipziger Lichtfest am 09. Oktober 2014.
Es hieß mal wieder etwas Zeit tot zu schlagen. In der Innenstadt. Ausgerechnet zum Lichtfest. Zum 25. Jahrestag der großen friedlichen Montagsdemo des Jahres 1989, die als Initialzündung galt zum Mauerfall und all den anderen Entwicklungen. Der Rest ist Geschichte; alles andere irgendwie Ritual...
Schon im Vorfeld der Großveranstaltung gab es Anzeichen, daß es dieses Jahr noch größer und noch viel wichtiger werden sollte. Absperrungen des Innenstadtrings wurden vorangekündigt und je näher des Tages Abend rückte, wurden die Sanktionen restriktiver: Straßenbahnen fuhren weite Umleitungen oder fielen aus, Polizeiabsperrungen, Hubschauberkreisen, Ein- und Ausfahrtverbote für die Innenstadt etc. "Ha! …alles fast wie damals!" dachte ich mir. Sogar zivile Ordnungskräfte konnte man erspähen – auch wie damals. Es hatte sich ja auch Politprominenz angesagt. Der Bundes-Gauck und andere staatstragende in- und ausländische Grüßauguste. Wovor haben die Angst, daß die solche Maßnahmen brauchen? War doch in den letzten Jahren auch nicht so heftig abgeschirmt...? 
Doch zurück zum Thema: Einziges Highlight für mich war der für den KfZ- und Bus-/Bahn-Verkehr abgesperrte Innenstadtring. Das wirkte fast schon surreal. Ansonsten aber Gedenkritual mit Konzerten (u.A. spielt eine Brünette Theremin!), Kunstnebel, Projektionen und Industrial-Schnippseln und dröhenden Samples – "Wir sind das Volk!".  Was eine kraftvolle Aussage war, verkommt in aktionskünstlerischer Dauerschleife zu einer schwachbrüstigen Floskel die nach der gefühlt eintausendsten Wiederholung nur noch nervt. Da hilft nur noch ein billiges Bier auf die Hand zum Unterwegstrinken. Schnell noch dem alkoholisierten Obdachlosen auf der Bank zugeprostet – Wendegewinner! 
Lauscht man dann noch den Stimmen der LichtfestbesucherInnen, wird einem endgültig klar, daß hier nicht nur jährlich schick ritualisiert wird, sondern auch das Ende der Ideen und Anliegen derer schillernd gefeiert wird, die damals die Montagsdemos initiierten. Denn eins darf man nicht vergessen: der 09. Oktober 1989 mag für die einen der Startschuss der friedlichen Revolution gewesen sein – aber er war auch der Anfang vom Ende einer Reformbewegung, die in mit der Wiedervereinigung in der politischen Bedeutungslosigkeit versinken sollte. Einen Monat später im Jahre 1989 fiel die Mauer und schon da waren die Rufe nach krummen Südfrüchten, den Verheißungen des West-Werbefernsehens, Reisefreiheit und D-Mark so laut geworden, daß die Forderungen nach einer Verbesserung des DDR-Staates hin zu einem schöneren, freieren Land übertönt wurden. Insofern – soviel Polemik muss sein – ist das Lichtfest meiner Meinung nach nur eine ästhetische Trauerprozession für die geplatzten Träume all derer, die sich eine menschlichere DDR gewünscht haben. Amen.

Vergrieselt.
Hingehört.
Der Lauscher an der Wand hört seine eigne Schand! – Dieser nette Ausspruch birgt viel Wahrheit in sich. Aber Schande gebührt in gleichem Maße auch denen, die da munter wirr Plappern und z.B. ihren Kindern erzählen, warum dieser Terz stattfindet. Einige dieser Erziehungsberechtigten waren selbst damals entweder nur ein geiler Gedanke ihrer Erzeuger oder (wie der Verfasser dieser Zeilen) noch ein Kind; sehen sich aber schon in der Lage alles (v)erklären zu können. Die krudeste Vorstellung eines schiefen Weltbildes lieferte eine Endzwanzigerin gegenüber ihrem Sprössling ab, indem sie im breitesten Sächsisch klarstellte "…daß die Menschen damals nur auf die Straße gegangen sind, damit du heute hier stehen kannst und nicht verhungerst!" Aha...!? Denn wie jeder weiß, wütete in der DDR ja bekanntlich eine der schlimmsten Skorbut-Epidemien aufgrund von Bananenmangel, die die Welt je gesehen hatte.
Meine Erinnerungen an diese Zeit vor 25 Jahren in Leipzig (ich war 8 Jahre und altersunüblich sehr aufmerksam) sind geprägt durch die elterlichen Diskussionen am Abendbrottisch, Lautsprecherdurchsagen an öffentlichen Plätzen und trübes Wetter. Väterlicherseits bestand damals durchaus Bereitschaft das Ganze auf chinesische Art zu lösen, es herrschte eine gewisse Anspannung und dennoch hab ich nicht gehungert...

Verrauscht.
Irgendwas hab ich vergessen...
...die Kamera?! Scheiße! Hier gäbe es viele coole Motive: ein weiß-nebliger Leuschner-Platz, Lichtprojektionen an öffentlichen Gebäuden, erstaunte Touristengruppen, hippe Hipster, der menschengefüllte Innenstadtring, Kerzen, leere Bierflaschen... 
Auch wenn ich meine alte Digitalkamera mal wieder nicht eingesteckt hatte, gelangen ein paar nette Aufnahmen mit der unsagbar räudigen Handy-Kamera, die das gestrige Großereignis bildlich einfangen und nach Bearbeitung subjektiv verfärben...so wird Geschichte eben gemacht! Darauf erstmal eine Banane!

(D.P.)

Montag, 6. Oktober 2014

Reise an die Amalfi-Küste – oder: Im Land der Beutelschneider. [3]

Bus is broken down.
That's Italy!
In Ermangelung jeglichen Willens und der nötigen Papiere, die zum Führen eines Kraftfahrzeugs befähigen würden und auch aus der Unlust heraus die steilen Berge treppauf und treppab zu laufen, empfand man den für italienische Verhältnisse ungewohnt kostenlosen (!) Shuttle-Bus-Service des Hotels als wahre Wohltat. In regelmäßigen Abständen mit zu verkraftenden Verspätungen fuhr ein mittelgroßer weißlackierter Bus ächzend vom Hotel hinunter nach Amalfi und zurück. Zwischenstopps wurden noch am Strand eingelegt, der danach noch mittels zweier Fahrstuhlfahrten (!) erreicht werden konnte...aber das ist eine andere Anekdote.
Schnaufend, röhrend und quietschend zuckelte eben jener Bus zuverlässig tagtäglich auf und ab, immer vorbei am Abgrund und Felsvorsprüngen. Der am Rückspiegel baumelnde Rosenkranz schwang dabei stets dankbar sanft hin und her für jedes waghalsige Manöver, das der mimisch versteinerte Lenker erfolgreich absolvierte. Wie in Abrahams Schoß fühlte man sich dennoch sicher und freut sich über das einlullende Möööp Möp der Hupe vor jeder schärfsten Kurve.
Doch dann kam der Abend, da stand man da unten in Amalfi beim von Tauben und Möwen verkoteten Denkmal des hierzulande wenig berühmten Kompass-Verbesserers Flavio Gioia und das geplagte Vehikel kam einfach nicht. Selbst die den Verkehrsverhältnissen zugestandene zusätzliche Toleranz von 15 Minuten verstrich, ohne daß sich das ersehnte Vehikel nähern wollte. "Bus is broken down!" unkte nach weiterer Wartezeit der touristische Buschfunk. Schöne Scheiße. Und nun? Zwar fährt auch ein öffentlicher Bus da hoch, aber der ist chronisch überfüllt, hält willkürlich an jeder Ecke und ist noch langsamer. Aber nach geraumer Zeit und etwa drei Zigaretten später traf dann der Ersatzbus ein. Oder besser formuliert: ein Kleintransporter mit nur 8 statt 28 Sitzplätzen. Zwar konnte die Beförderungskapazität durch paariges Schoßsitzen und Quetschen auf 11 erhöht werden, doch reichte das an jenem Abend nicht aus. Und so kam es wie es nicht kommen sollte: Mit mürrischem Blick erkannte der Busfahrer das Personentransportkapazitätsproblem und verwies auf die kleine Ladefläche, die sonst nur für Gepäckstücke gedacht war, um wenigstens noch eine Person hinten rein- und somit hochzukriegen. Der Autor dieser Zeilen nahm also in Ermangelung von Alternativen und in Unlust auf weitere Warterei Platz. Vielen Dank dafür, aber hier hinten drin hätten sie vorher wenigstens mal auswischen können... Nichtsdestotrotz habe ich dieses spontane Abenteuer gut überstanden und nach nur zwei Tagen fuhr der richtige Bus endlich wieder – wenn auch mit schwerwiegenden, holpernden Stoßdämpferproblemen an der Hinterachse...aber das muss wohl so sein hier in Italien.

"Tek se firste elewete tu lewel uan end sän tek se sekend elewete daun tu se bietsch!"
Fahrstuhl zum Strand.
Anekdotisch sei hier erwähnt, daß das Bad im Mittelmeer an dieser steilen Stelle Italiens den Badenden vor auf den ersten Blick erstaunliche Fragen stellte. Das Hotel bot schon laut Reisebeschreibung von sich aus einen eigenen Strand für all die Gäste an, denen das restriktiv diktierte Planschen mit Badekappe im chlorig-blauen Pool zu ordinär erschien und die es vorziehen, lieber in bewegter Salzlake zu kraulen. Aber wo sollte dieser Strand eigentlich sein? Viele steile Küstenvorsprünge gab es, aber Strand? Hier? Zur persönlichen Überraschung gab es den verheißungsvollen maritimen Abschnitt aber tatsächlich: in den Hotel-Schüttel-Bus eingestiegen, dann nach zwei Dritteln der Strecke bis nach Amalfi plötzlich ein abrupter Halt in belebter Straße und eine Tür öffnet sich plötzlich vor der offenen Bustüre. Ziel erreicht!? Naja, zumindest fast...
Eine junge, bebrillte Dame – ihres Zeichen die Kalfaktorin des gastronomischen Seebadeabteils – bittet zügig herein, rattert ihren gebrochen englischen Text herunter (ich verstand anfangs nur Fahrstuhl), verlangt den teuren Passierschein und zeigte prophetisch in einen Gang. Das ging schnell und wird sicherlich (mal wieder) abenteuerlich. Und tatsächlich, am Ende des Ganges befindet sich ein Fahrstuhl. Drücken, Warten, die Türen öffnen sich. Es geht abwärts. Die Türen öffnen sich: Höhle mit Beton. Licht und Meeresrauschen fluten die Kaverne. Dann weiter gehen. Am Ende des Ganges, ein paar Stolperfallen weiter befindet sich ein weiterer Fahrstuhl. Wieder Drücken, wieder Warten, die Türen öffnen sich. Es geht nochmals abwärts. Fährt der Fahrstuhl einfach nur langsam, oder nähern wir uns schon dem Meeresgrund...? Die Türen öffnen sich: wieder Höhle mit Beton. Licht und Meeresrauschen fluten die Kaverne, doch am Ende des subtil nach Exkrementen riechenden Tunnels endlich das buchstäbliche Licht. Man ist am Ziel! Kiesstrand, Sonne, Meer. Und ein junger, Geschäftigkeit heuchelnder Gigolo, der ein T-Shirt trägt, auf dem protzig Lifeguard prangt. Hier nur nicht in Not geraten...!!! Für 10,-€ pro Strandtag und 86m Fahrstuhlfahrt muss man dann auch seine Liege selber vom Haufen nehmen und aufbauen sowie mit einem Vorschlaghammer auch den Schirmständer selbst in den kieseligen Grund treiben. Dann kommt der sogenannte "Lifeguard", schaut sich die Brüste der weiblichen Badenden an und klappt die mühsam entfalteten und fixierten Schirme wieder zusammen – wegen zuviel Wind und den potentiellen Gefahren für Leib und Leben! Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn so ein Schirm bei einer Böe im Flug jemanden ernsthaft verletzt?! Bedenken dieser Art werden aber nicht geteilt bezogen auf die alte, spitze, rostige Stange, die in der Uferböschung von Brandung umspült weiterer Opfer harrt. Auch das ist Italien... 
Aber: das Wasser war noch warm, schön klar und salzig; die Sonne schien, Entspannung pur. Und wen es interessiert: auch hier gab es wieder ein buntes Potpourri an Verboten: Hunde, Katzen, Masttierhaltung waren untersagt, mitgebrachtes Essen und Trinken auch, Rennen, Springen, Spielen auch untersagt. Die Liste war länger und wollte einfach nicht beachtet werden. Es hätte übrigens auch eine Treppe gegeben. Aber knapp 90m Höhenunterschied zwischen Uferstraße und Strand legen sich mit dem Fahrstuhl einfach komfortabler zurück.

Amalfi #8: Schlechtwetterfront.
Studien am lebendigen Objekt.
In ein Urlaubsland wie Italien kommen viele Menschen aus aller Herren Länder. Und in einem Hotel kanalisiert sich dieses Zusammenkommen auf eine Essenz, die zum Geschichtenausdenken einlädt. Einige der Gäste bleiben da besonders im Gedächtnis hängen: da war der ins unförmige gealterte Grauhaarige mit einer blutjungen Asiatin mit Vorliebe fürs Oben-ohne-Sonnenbad; das grotesk verkleidet wirkende englische Ehepaar jenseits der 75, das wie aus einem Little-Brittain-Sketch entsprungen zu sein schienen; der gealterte englische Skinhead in Flipflops und seine kleine vergreiste Frau; die laut labernden US-Amerikaner, für die alles entweder amazing oder awesome war (aber immer auch irgendwie very beautiful); das homosexuelle Männerpärchen mit eindeutiger Rollenverteilung; die Nachts auf dem Balkon mit den Hunden um die Wette krächzende Spanierinnen; die halbseitig gelähmte, harngelb blondierte Alte mit ihrer moppeligen Tochter/Pflegerin; die zwei kontrastreich geschminkten und zeitgleich ebenso unintelligent dreinschauenden Britinnen; alte schottische Männer und Frauen, die schon unter Nelson das Mittelmeer besuchten etc.
Eine bunte und illustre Mischung eben, wenn auch schon den Altersdurchschnitt deutlich nach oben treibend...

Drive me crazy! Drive me insane!









Gedankenexperiment.
Sieht man sich den Straßenverkehr an der Amalfiküste an, fragt man sich, wie die Eingeborenen tagtäglich diese für das mitteleuropäisch-urbane Auge extrem engen und kurvenreichen Straßenverhältnisse weitestgehend unfallfrei bewältigen können. Zwar kommt es immer mal zu kritischen Situationen, untermalt mit lautem aber kurzen Geschrei, wildem Gestikulieren der Fahrer und haarscharfem Manövrieren an den schmalsten Stellen bei gleichzeitigem Telefonieren am Steuer mit der Verwandtschaft, aber nie scheint ernsthaft was zu passieren...?!
Was wäre, wenn man für eine Woche mal tauschen würde? Deutsche Kraftfahrzeuglenker samt ihrer dicken SUVs und Limousinen tauschen mal mit den Einheimischen die Straßen. In meiner Fantasie sehe ich da vor meinem inneren Auge in und um Amalfi dicke Rauchschwaden aus verbeulten Wracks wabern, sich prügelnde und wüst beschimpfende Unfallopfer, verbeulte Autos liegen in den Hängen und Terrassen der Küste, verstörte Menschen tappern desorientiert und verängstigt umher, die Polizei ist überfordert, das Militär muss eingreifen, Katastrophenalarm, Ausnahmezustand. Kurzum: die egozentrierte, germanisch-automobile Apokalypse...
Anders dann hier: kleine überladene, stinkende, verbeulte Autos, Mopeds und Roller tuckern gemächlich aber sich chaotisch selbstorganisierend mit telefonierenden Insassen über die Straßen, Fußgänger mittendrin, es wird mehr gehupt, aber weniger verletzt und gestorben...

Amalfi #9: Positanoooo...! Positanoooo...!

Exkurs: Capri.
"Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt..."
Capri ist wie Amalfi, nur mit mehr Wasser drum herum, noch teurer und mit noch mehr fotografierenden Asiatenhorden als auf dem Festland. Außerdem hat es kräftig geregnet am Ende dieses Ausflugstags. Aber: Dieser Ausflug zeigte, daß Norweger im Urlaub schon früh am Tage anfangen Bier zu trinken und Deutschland irgendwie gut finden (...!?), es kulante italienische Seefahrer gibt, ich selbst scheinbar bei stärkerem Wellengang nicht seekrank werde und Capri weit unidyllischer ist, als es alte Schlager uns weis machen wollen. 

Klingelingeling.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, vertrete ich spaßeshalber die These, daß die Autohupe in ihrer rezenten Form von einem Italiener erfunden worden sein könnte. Andere akustische Signaleinrichtungen sind bei den Stiefelbewohnern auch beliebt, zum Beispiel Handyklingeltöne. Nicht nur, daß scheinbar alle Italiener – von jung bis alt – ein Smartphone zu besitzen scheinen, nein, sie haben auch noch alle den gleichen Klingelton: das ständige Telefonieren (auch im Wasser!) zwischen dem Internetsurfen wird immer eingeleitet durch ein lautes altmodisches Klingelingeling. Ob am Strand, am Hafen, im Bus, an der Bushaltestelle, im Restaurant, Hotel oder Flughafen: Klingelingeling...klingelingeling...klingelingeling...ich kann das jetzt noch hören im inneren Ohr. 

Amalfi #10: Amazing and awesome steps on stairs!
Do you speak Kauderwelsch?
Wohlan, lasset uns hinabsteigen, und dort verwirren ihre Sprache, daß sie nicht verstehen Einer die Sprache des Andern. (Gen 11,7)
Blödsinn. Wozu hat man denn Hände, Füße und schulisch erworbene Englisch- und Französisch-Kenntnisse? Und mit etwas Geschick lernt man auch ein paar Bröckchen Italienisch. Bitteschön! Mille Grazie! Sie mich auch!
Richtig spannend wurde es immer dann, wenn man im öffentlichen Bus oder Hotelspeiseraum den Klängen lauschte. Ich mag das, weil es manchmal mehr Situationskomik offenbart, als die durchdachteste Realsatire.

(…)...Boungiorno!...mille Grazie...that was awesome...wangschang Hu!...so many steps and stairs...that was amazing...si, si...Nexte Stoppe Positano?!...please sit down...wow awesome...i'm living together with my girlfriend with a chicken next to the living room by the bathroom...Rechnung bitte!...great opportunity...wowwww...Naples is awesome...(…)

Speziell das nervig kindliche Dauererstaunen einer US-amerikanischen Touristinnengruppe im SITA-Bus von Sorrent zurück nach Amalfi (über 2 Stunden Fahrtzeit für etwa ±50km!) bleiben mir für immer im Gedächtnis: zugestiegen im steilen Positano, wurden pausenlos die awesome und amazing Treppen diskutiert. Harte Fakten kamen weniger zur Sprache. Nur die unglaubliche Menge an Treppen...awesome! Und natürlich auch totally amazing!

Fazit.
Es war schön! Man könnte zwar als Leser dieser Beiträge ein gegenteiliges Bild gewinnen, aber unterm Strich bleibt festzustellen, daß Italien eine Reise wert ist, auch wenn die Wegelagerei zum etablierten Straßenbild gehört, man lieber Krösus angesichts der Preisgestaltung sein sollte und man nie weiß, welches spontane Abenteuer hinter der nächsten Kurve lauert.
So fühlt sich der Verfasser tatsächlich erholt im Sinne einer kreativen Herauslösung aus dem Alltag und sagt Danke für eine Woche Softcore-Adventure mit Badekappenpflicht im Hotelpool, Frühstück, heimlichem Brötchenschmieren und vielsprachigem Alleinunterhaltungs-Antonio am Buffet. Danke dafür ihr Schlitzohren und Beutelschneider! Ciao!

ENDE.

P.S.: Das Mysterium der verlorenen Kamera löste sich bei der Rückkehr in Leipzig am Flughafen auf. Eine nette Servicefachkraft am Info-Schalter – eine gealterte Zierde ihrer Zunft – überreichte mir auf Nachfrage nach dem verlustig gegangenen Gerät eben jenes gegen bürokratisch-korrekter Abgabe einer Unterschrift. Mir war das gute, alte Stück einfach aus der Jackeninnentasche gerutscht...wegen obskurer, schön umsäumter und in ihrer Sinnhaftigkeit unerklärlicher Löcher am Taschengrund, die so groß sind, daß bequem eine Kamera hindurch rutschen kann. Und seitdem neige ich verstärkt zu ständig kontrollierenden Griffen: alles noch da, wo es sein soll! Gut... 

(D.P.)