Montag, 24. Dezember 2012

Frohe Weihnachten!

Alle Jahre wieder...

Fischplan (a.k.a. die Planfische) wünscht auf diesem Wege: Frohe Weihnachten!
Und als kleines Geschenk zum Fest gewähren wir bis zum 30. Dezember 2012 einen schönen Rabatt auf den Planfisch-Kalender in Höhe von satten 24 Prozent! Wer da nicht zugreift, glaubt auch nicht mehr an den Weihnachtsmann...

* Wir harren reichlicher Gaben...



(S.V. + D.P.)

Samstag, 22. Dezember 2012

Advent, Advent... [4]

...ein viertes Lichtlein brennt!

Auch zum letzten Adventswochenende bescheren wir dem gierigen Bastelpublikum wieder einen Bogen papierener Freude: Den Weihnachtshampelmann! Diesmal wird zusätzliches Material benötigt, was jedoch für den gut sortierten Haushalt kein Problem sein sollte. Kniffelig ist die Sache schon, aber das Ergebnis sollte für die Mühen entschädigen.
Wir wünschen viel Freude bei dieser letzten Friemelei in diesem Jahr!

Blatt 1.

Blatt 2 (Anleitung)


Bitte einmal ziehen...!

(S.V. + D.P.)

Freitag, 21. Dezember 2012

Bis demnächst dann...

Die Welt geht unter – wir sind dabei!

Heute geht mal wieder die Welt unter und wir sind, wenn alles klappt, in der ersten Reihe dabei! Deswegen sind wir heute offiziell im Offline-Status unterwegs – denn dieses einzigartige Schauspiel wollen wir uns nicht entgehen lassen – und man lebt ja schließlich nur einmal...
Für dringende Belange sind wir natürlich weiterhin auch heute erreichbar!

Apocalypse now...or later.


(S.V. + D.P.)


P.S.: Sollte es doch nichts mit der von den Maya-Missverständigen gepredigten Apokalypse werden, sind wir dann morgen wieder da! Denn: Nach dem Weltuntergang ist vor dem Weltuntergang!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [7]

Wasser hat keine Balken.

Der Nautilus hat zu Testzwecken das Schwimmen und Tauchen geübt. Der hier präsentierte "Beautyshot" war flott gebastelt und lässt auf mehr hoffen – denn zufrieden bin ich damit noch nicht...
"Das muss das Boot abhalten können, Herr Kaleu...!"


(D.P.)

Samstag, 15. Dezember 2012

Advent, Advent... [3]

...ein 3. Lichtlein brennt!

Wer Langeweile verspürt – mit sich oder den anderen anwesenden Großen und Kleinen – der muss nicht verzweifeln, denn man kann sich auch zum dritten Advent unsere Papierbastelei in drei Blättern DIN A4 runterladen und ausdrucken. Mit Schere, Leim und Faden wird das die möglicherweise frostig steifen Fingerglieder wieder in Wallung bringen. Als Ergebnis erwartet den oder die geneigten Bastler entweder eine zusammenhängende Girlande zum Dekorieren der heimischen Wohnlandschaft, einzelne Anhänger für den Baum oder gar etwas Selbstkombiniertes – es gibt viele Möglichkeiten!

Blatt 1.

Blatt 2.

Blatt 3.


(S.V.)

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Ich wünscht, ich wär nochmal Kind...

Hereinspaziert, hereinspaziert...!
Zu Gast im Suedkinder: Das neue, einzigartige Kindercafé in Leipzigs Süden.
Am 8. Dezember hat es eröffnet: das Kindercafé "Suedkinder"– das in dieser Art und Prägung erste seiner Art in Leipzig! In kürzester Zeit hat sich eine vormals rumpelig-miefige, ehemalige Imbissbude am Südplatz Leipzig in ein wunderschönes Café verwandelt, wo vor allem die kleinen Besucher im Mittelpunkt stehen!

Einfach ist meist besser!



Findet man andernorts nur eine Spielecke für die Kleinen vor, können sich die Sprösslinge im Suedkinder ganz und gar ausbreiten und Spaß haben in den liebevoll ausgeschmückten Räumen, gefüllt mit einem Ballbecken für die ganz Kleinen, einer Abenteuerburg, einem Kaufmannsladen sowie vielen Spiel- und Krabbelecken, während Mama und/oder Papa sich entspannt ihrem wohlverdienten Müßiggang hingeben können. So sind Mädchen und Jungen gut aufgehoben und die Eltern genießen die familiäre, heimelnde Atmosphäre! Dementsprechend lautet die eindeutige Empfehlung für die kleinen, großen und junggebliebenen Leipziger: "Geht zu Suedkinder!"

Impressionen [1]


Im Sueden gibt's was Neues!
Was Unternehmergeist gepaart mit einer guten Idee ausmachen, sieht man am Beispiel Suedkinder vorexerziert. Aus dem Einfall, das bereits in Berlin funktionierende Konzept einer ganz auf Kinder zugeschnittenen, von Nachhaltigkeit geprägten Gastronomie mit demnächst noch folgenden, umfangreichen Rahmenprogramm in Leipzig zu etablieren, ist ein wundervolles und wertvolles Projekt geworden, welches wir als Planfisch GbR mit der Gestaltung des individuellen Corporate Designs begleiten durften.
Angefangen bei der Logo-Gestaltung, auf die im Folgenden noch etwas näher eingegangen wird, über die Ausarbeitung und Abstimmung der Gestaltungselemente bis hin zur Umsetzung der entsprechenden Werbemittel, war das Suedkinder-Projekt, bezogen auf die Arbeitsprozesse, ein besonders angenehmes und zügiges Unterfangen, was insbesondere der Betreiberin zu verdanken ist.

Impressionen [2]


Nachgereicht: Der Vorher-Nachher-Vergleich.


Ich bin immer wieder begeistert...!
Denn betrachte ich die fertige Wort-Bildmarke vom Suedkinder-Kindercafé, so fällt mir immer nur diese simple Floskel ein, die ich sonst aus gutem Grunde nur selten zu benutzen pflege. 
Nach einer überschaubaren Anzahl unterschiedlichster Entwürfe, machte das reduzierte, ganz und gar auf den Punkt gebrachte Konzept meiner Kollegin S.V. das Rennen – und das ist gut so! Es ist im positiven Sinne einfach, es ist gewürzt mit einem kräftigen Spritzer Retro-Ästhetik, es weckt Emotionen, es wirkt originell und überaus sympathisch und bildet in Kombination mit den variabel kombinierbaren Komponenten der Bild-, Form- und Farbsprache meiner Meinung nach das eigentliche Anliegen perfekt ab – Chapeau und gut gemacht Bine!

Aller Anfang ist schwer.


Gut skizziert ist halb gewonnen.


Atmosphäre.
Ob groß, ob klein – man fühlt sich im Suedkinder wohl. Die Spiel- und Abenteuer-Einrichtung – allen voran die phantasievoll gestaltete Burg, ist wundervoll in die Räumlichkeiten integriert, sodaß sich die kleinen Besucher ganz auf Entdeckungsreise begeben können und Beschäftigung, Spiel und Spaß finden. Und auch ohne Kinder fühlt man sich beim Überschreiten der Schwelle und Aufschlagen des Vorhangs willkommen und herzlich eingeladen zu verweilen. Mit viel Gespür fürs originelle und auch nostalgische Detail ist die Einrichtung voller kleiner charmanter Einfälle, die sich zu einem großen Ganzen ergänzen. In Verbindung mit dieser bunten, abwechslungsreichen und fast malerisch gestalteten Inneneinrichtung kann man sich dann zum Beispiel voll und ganz in den Genuss der angebotenen, frisch zubereiteten Waffeln mit Sahne, Eis und heißen Kirschen vertiefen – einfach lecker.

Impressionen [3]



Hin und weg...
Als Fazit kann ich vor allem im Namen von S.V. an dieser Stelle festhalten, daß dieses Projekt eine Menge Spaß gemacht hat und weiterhin machen wird! Alles wirkt rund und in sich schlüssig und verspricht ein großer Erfolg zu werden.
In diesem Sinne: Wir freuen uns mit Suedkinder auf viele fröhliche und zufriedene (Kinder-)Gesichter und harren der Dinge, die da kommen mögen...





(D.P.)

Samstag, 8. Dezember 2012

Advent, Advent... [2]

...ein zweites Lichtlein brennt!

Einfach per Rechtsklick die Grafiken anzeigen lassen, auf Festplatte speichern, auf DIN A4 ausdrucken und Spaß beim kniffeligen Basteln haben! 
Ich spreche aus eigener Erfahrung: wenn der Stern fertig gebastelt ist, kann man zu Recht stolz auf sich sein! 

Blatt 1

Blatt 2

Blatt 3

Blatt 4


(D.P.)

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [6]

Es dreht sich was...

Risse auf dem Reißbrett.
Alles wo es hingehört...
Die Schiffsschraube ist fertig, der halbe Rumpf gespiegelt und zusammengefügt und die gröbsten Grafik-Bugs beseitigt. Jetzt fehlt, neben ein paar Flutschlitzen an der Rumpfunterseite, noch ein passender Anstrich – mir schwebt da etwas dunkles, eisernes vor – denn dunkel ist die See...

Aalglatt.
(D.P.)


Samstag, 1. Dezember 2012

Advent, Advent... [1]

...ein erstes Lichtlein brennt!

Zum ersten Advent eine kleine Bastelei der alten Schule, falls die besinnlichen Stunden doch wieder drohen langweilig zu werden. In diesem bedenklichen Fall: Runterladen, Ausdrucken, Auschneiden und eine Menge Spaß haben beim Anziehen!

Zieh mich an!


(S.V.)

Mittwoch, 28. November 2012

Gucke nich so bleede, s'gladschd glei...!

Quo vadis, Leipzig?
In den letzten Wochen mehrten sich gar seltsame Zeichen, die zwar nicht das wieder mal anstehende Weltenende prophezeiten, aber eine bestimmte Stadt in den für mich beängstigenden Fokus rückten. Die Rede ist von Leipzig.
Wenn man wie ich in Leipzig wohnt, bekommt man erwartungsgemäß ohnehin mehr von dieser Stadt mit, auch wenn man es manchmal nicht will – doch erstaunlicherweise ist Leipzig merklicher in den Fokus gerückt als je zuvor: nicht nur "nicht mein RTL" umfragt das städtische Laufvolk zu nichtigen Themen, auch das ZDF berichtete vergangenen Freitag in den Spätnachrichten ausgiebig über diese als boomend und in Mode gekommen bezeichnete Metropole. Und ein ortsansässiger Gastronomiebetreiber (Hauptlektüre "New York Times & Lufthansa-Magazin) hat sich darüberhinaus auch noch entblödet, einen selten dämlichen Zeitungsspruch markenrechtlich schützen zu lassen – Stichwort: "Leipzig the better Berlin" – um dem Ort einen neuen Image-Impuls zu geben. Mir stellt sich gerade bei letzterem fiebertraumigen Einfall nur ein unwiderstehlicher Würgereflex ein...doch bevor ich angewidert mein Essen wegschaffen muss, stellen sich mir, angestrengt das nach oben Strebende wieder runterschluckend, zwei Fragen:
  1. Braucht Leipzig diesen Vergleich mit der fastbankrotten Bundeshauptstadt?
  2. Was sind die möglichen Konsequenzen dieser unsäglich pfiffigen "Marketingidee" und des Medienhypes?
Bevor ich hier den Polemik-Knaller mit den Antworten auf die selbstgestellten Fragen hochgehen lasse, zuallererst mal ein flach gehaltenes "Hurra" auf denjenigen, der da dieses wohl peppig gemeinte Logo für die oben schon erwähnte Kampagne gestaltet hat:
von der Grundidee (eine flaggetragende Verballhornung des Leipziger Wappenlöwens) ja nicht schlecht, wenn da nicht das geradezu typisch leipziger bzw. sächsische Problem mit der Aussprache von Anglizismen wäre, wöllte man den verheißungsvollen Slogan wiedergeben!? So heißt es ebenda "Leipzig the better Berlin" (sic! Der pingelige Englischlehrer würde brüllen: Kommafehler...!!!). Oder wie es die sächsischen Muttersprachler betonen würden: "Leipzsch ßä beddor Bärlin". Eine andere bitterböse Assoziation war folgende (die ersten paar Worte sollten reichen): "Die Fahnen hoch, die Reihen dicht geschlossen..."
In diesem Sinne: Volltreffer – zwar noch nicht vollständig versenkt aber immerhin sich selbst schon waidwund geschossen...!
(Anmerkung: Hoffentlich hat der Herr wenigstens eine Werbeklitsche aus Leipzig mit der Visualisierung des Ganzen beauftragt – das wäre wenigstens ein Verdienst für die Kreativen der Stadt...)

Zur Illustration: Weitere, alternative Vorschläge für mögliche fortführende Kampagnen wären: 
Punktuell falsch.
Kreisende Geier.
Geographiekenntnisse erforderlich.
Schwanzvergleich.

Wozu braucht also Leipzig solch eine Kampagne und diesen unsäglichen Vergleich mit der chronisch am endgültigen Bankrott vorbeischrammenden Bundeshauptstadt Berlin?
Eine offizielle Begründung des Initiators, Auerbachs Keller Betreiber Bernhard Rothenberger: Leipzig soll international bekannter werden! Die andere lautet: Bürokratie hemmt Kreativität oder so...!
In meinen Augen ist das Blödsinn – Leipzig braucht keine Image-Kampagne um sein internationales Ansehen zu verbessern – und schon gar keinen Vergleich mit der so schillernden Bundeshauptstadt. Leipzig ist bekannt genug, das reicht aus und macht doch diese schöne Stadt so lebenswert! Deshalb mein Vorschlag an Herrn Rothenberger: Bauen Sie sich doch ihre eigene Stadt mit allem drum und dran und nennen Sie sie voll kreativ "Berlin". Und den Auerbachs Keller können Sie auch gleich mitnehmen, denn der ist mittlerweile so wichtig für die städtische Kulturszene wie das Xte Einkaufszentrum in der Innenstadt: zu DDR-Zeiten wurde der zur Messe ausstaffiert und war nur für das solvente West-Devisenpublikum betretbar, zwischendurch war es eine bessere Absteige um sich vom wabernden Industrienebel zu erholen und nach der Wende hatte man ebenso seine Probleme da rein zu kommen – Gesichtskontrolle lässt grüßen, Sie werden platziert! (Typisch sächsisch: Ich bin nicht nachtragend, aber ich vergesse auch nichts!)

Interessanter ist dann nur noch die Beantwortung der zweiten Frage: Welche Folgen hat die angestrebte Entwicklung Leipzigs nach Berliner Modell? Ganz stark vereinfachte Antwort: Von Berlin lernen, heißt verlieren lernen!
Als im Laufe der 90er Jahre fast schon abgewrackte Berliner Stadtteile wie Kreuzberg und Co. bei den (Sub-)Kulturtreibenden immer populärer wurden, weil diese dort eine günstige Nische zur Selbstverwirklichung fanden, blühten eben diese Stadtteile wieder auf – und das rief die hungrigen Trend-Heuschrecken irgendwann auf den Plan. Plötzlich wollten alle nach Berlin, weil es so hipp und so trendy und so up to date war und man dort voll die Kreativität und so hatte...würg! Konsequenz war, daß die Häuser saniert wurden – die Nachfrage bestimmt das Angebot! Es wurde geil in Kreuzberg zu wohnen und die Kreativität und das Neue zu atmen, auch wenn die eigentlich Kreativen und Neuerer schon längst an den steigenden Preisen erstickt und weggezogen waren...
Was bleibt: unzufriedene, gar protestierende Ureinwohner, von Originalität und Identität befreite Stadtteile, neureiche Immobilienhaie und voll die hippen Juppies auf der Suche nach dem verlorenen Geist vergangener Tage! Wenn das nicht als mahnendes Beispiel reicht, weiß ich auch nicht weiter...wehret den Anfängen!

(D.P.)

Dienstag, 27. November 2012

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [5]

Langsame Fahrt voraus – Es geht voran!

Das Nautilus-Projekt schreitet voran und ich ertappe mich dabei unsinnigerweise Zeit auf unnütze Details zu verschwenden. Die größte Herausforderung wird demnächst die Konstruktion des Schraubenpropellers sein. 
Zielvorgabe soll final sein, das fertige 3D-Modell per Photoshop szenenhaft zu rendern und im theatralisch-malerischen Stile alter Daguerreotypien erscheinen zu lassen, d.h. schön verwaschen wirkende Strukturen, Kratzer, ausgefranste Ränder sowie vorgetäuschte Belichtungs- und Verwackelungsstörungen einzuarbeiten, um dem Ganzen den farbarmen Anstrich des 19. Jahrhunderts zu geben...

Parole: Nieder mit den Grafik-Bugs!

(D.P.)

Donnerstag, 22. November 2012

Frischfisch aus der Klamottenkiste... [1]

Schutz ist alles...

Tja, ohne viele Worte: aus einer Skizze für einen fiktiven Schutzanzug werden fünf – Zauberei. 

WSV – Nur 19,99€ das Stück.


(D.P.)

Freitag, 16. November 2012

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [4]

Blubb blubb – oder: "Der Nautilus im Bau"

Es geht voran! Meine Interpretation des Nautilus schreitet in ihrer Ausführung voran und es ist nur noch eine Frage der Zeit und vieler Klicks, bis das Teil – zumindest virtuell – schwimmfähig ist.

Sacrebleu...!


(D.P.)

P.S.: Unser weiterhin gültiges Angebot: 
http://fischplan.blogspot.de/2012/11/a-c-h-t-u-n-g-t-t-e-n-t-i-o-n.html

Dienstag, 13. November 2012

Spaß mit dem Scanner. [2]

[ M a h l z e i t ]





















Mit Essen spielt man nicht – aber man kann es einscannen!
Das entsprechende Rezept: Man nehme eine Scheibe Brot – handelsüblich oder selbstgebacken, eine Scheibe Wurst sowie einen Scheibling Käse und, als Höhepunkt, das Ganze auf den Scanner gepackt.
Das optische Abtasten von Butter, Senf oder Ketchup war konsistenzbedingt zu schwierig – aber ich arbeite daran!

Guten Appetit!

(D.P.)

Donnerstag, 8. November 2012

A C H T U N G ! A T T E N T I O N !

Als kleiner Hinweis in eigener und offizieller Sache:
Der Planfisch-Kalender für das Jahr 2013 ist jetzt erhältlich!

Fischplan: international & multilingual.
Zwölf Monate – zwölf Bilder! 
Bestellung unter:
www.die-planfische.de 

Mittwoch, 7. November 2012

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [3]

Jules Vernes Nautilus – oder wie Walt Disney eine literarische Vorlage mit Füßen trat.

Wer kennt den Streifen nicht: "20.000 Meilen unter dem Meer". Dreh- und Angelpunkt ist darin, wie in Jules Vernes Romanvorlage, das imposante Unterseeboot Nautilus. Ganz davon abgesehen, daß es maskulin der und nicht feminin die Nautilus heißt, unterscheidet sich die Formgebung des im Film gezeigten Unterseegefährts dann aber doch beträchtlich von dem, was der Autor in seinem Buch 1869/1870 relativ exakt und basierend auf den damaligen Erkenntnissen beschrieb. So ist der so originelle Nautilus ein exakt 70 Meter langes Vehikel mit 1.506 Tonnen Verdrängung, einem zigarrenförmigen, nach heutigen Maßstäben hydrodynamisch vorteilhaften, 8 Meter durchmessenden Rumpf in Zweihüllenbauweise, einer 6 Meter im Durchmesser großen Schraube auf einer Welle und einer Gürtelpanzerung von 15 bis 24 cm. Der Nautilus besitzt sogar schon so etwas wie vorne angebrachte Tiefenruder, um die stabile Tiefen- und Lagesteuerung bei der Tauchfahrt gewährleisten zu können! Ob die von Verne angegebene Höchstgeschwindigkeit im getauchten Zustand von 54 Knoten (ca. 100 km/h !!!) nur mit der beschriebenen Antriebsweise durch Elekrizitätsgewinnung aus Kochsalzamalgam erzeugt werden kann, darf mal als ein wenig übertrieben angesehen werden – aber das nur am Rande. Die strömungsgünstige Formgebung dagegen würde auch heute noch als vorausschauend gelten dürfen, sieht man von kleineren Seltsamkeiten wie den großen Salonfenstern in Nemos Salon einmal ab, die das eigentlich so stimmige Gesamtbild meiner Meinung nach ein wenig stören – aber diese nützten ja der Dramatik.
Doch was hat Disney draus gemacht? Eine Art nietenbeschichteter Stacheldrachen, der so hydrodynamisch vorteilhaft geformt ist wie eine Schrankwand Eiche-Rustikal. Außerdem wird suggeriert, daß diese Steampunk-Nautilus (Warum sind Schiffe eigentlich immer automatisch weiblich?) atomar betrieben wird und enorme Tauchtiefen erreichen kann. Und um dem Ganzen noch eine Krone aufzusetzen folgende rethorische Frage: Warum ist die Disney-Nautilus innen viel größer als sie außen ist – ist das das vorweggenommene Galileo-7-Paradoxon, wie man es aus Star Trek kennt? Jules Verne war zwar ein Visionär, aber die Raumkrümmung wäre selbst für ihn ein wenig zu weit hergeholt gewesen, obgleich man bei den Disney-Studios scheinbar die Grenzen des physikalischen Raums schon früh dehnen und stauchen konnte, wie es das Skript vorgab.
Letzlich muss man festhalten, daß das, was Verne vor über 140 Jahren nüchtern beschrieb, in weiten Teilen schlicht, funktionell und konsequent war und eben nicht verspielt und theatralisch, wie es Disney da zeigt.

Skizze: Die Grundlage einer wunderbaren Freundschaft.
Was liegt demnach näher, als sich selbst einmal daran zu auszuprobieren und dem Nautilus eine Form zu geben? In den demnächst folgenden Beiträgen werde ich das berühmte Unterseefahrzeug gemäß der verneschen Vorgaben per Google-SketchUp "nachbauen" und via Photoshop rendern und ansehnlich in Szene setzen...ich bin selbst gespannt. 
(D.P.)

Work in progress.



Montag, 5. November 2012

Schlüpfrig & obszön [7]

Es geht auch bunt...
Gelb und Blau ist des Kasper seine Frau –
noch ein wenig gelber, ist's der Kasper selber!

Tja, ohne Umschweife und schwafelige Worte großer Zahl hier nun ein weiterer Beitrag aus dem Bereich "Schlüpfrig & obszön".
Basierend auf einer schnoddrig aufs Papier geschluderten Skizze, gefiel das Gekritzel mir dann doch irgendwann, wurde gescannt und ein wenig für den verbessernden Drüberzeichengang digital aufgehübscht, zurecht gerückt, ausgedruckt, zeichnerisch mit den flankierenden Damen sowie einem passenden Hintergrund versehen und in einem sehr seltenen Anfall von Farbrausch mit Buntstiften und Textmarkern coloriert – ja, das kommt vor...! 

(D.P.)

Montag, 29. Oktober 2012

DesignersOpen2012 – ein Resümee.

Nichts Neues im Land der veganen Trümmerfrauen.

Alle Jahre wieder! Nein, Weihnachten ist noch nicht gemeint – nur die alljährlich stattfindenden DesignersOpen – in ihrer Abbreviatur-Form im Folgenden DO genannt. Planfisch war in geschlossenem Glied auch da, nicht als Aussteller, sondern als interessierte Besucher, um wie auch im letzten Jahr mal einen Blick zu wagen auf all die vermeintlich innovativen, schönen, neuen und gut gestalteten Dinge, die dort präsentiert wurden.
Sport frei!
Letztjährlich fand diese Messe in der alten Spinnerei Leipzig statt – das war eine schöne Lokalität, wie ich fand. Eingerahmt in eine alte, weitäufige Industriekulisse kontrastierten die Ausstellungsstücke und Innovationen wunderbar und die Atmosphäre war irgendwie beeindruckend und stimmig – aber das war letztes Jahr...

Die DO im Jahr 2012 machten Station in der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig in der Jahnallee und für mich als Sportmuffel stellte sich die Frage, was dieser Ort mit Gestaltung zu tun haben könnte? Diese skeptischen Gedanken mal bei Seite geschoben, ging es dann also am Sonntag dorthin mit großen Erwartungen im imaginären Gepäck, einer handlichen Kamera zur Dokumentation in der Tasche und einer ungeheuren Portion Neugier im zwiebelschalengleichen Anziehsachenensemble, um der herrschenden frühwinterlichen Kälte zu trotzen.
Vorausdenkend selbst so eingekleidet wie es die berufsständische Kleiderordnung unausgesprochen grob vorschreibt (schwarzer Rollkragenpullover, schwarzrandige Brille und auch sonst eher gedeckt farbig schwarz), um ein Auffallen zu vermeiden, strömte man vorbei an den anderen Besuchern zum Ticketverkauf, wo man ein 10,-€ (8,-€ ermäßigt) teures Papierbändchen als Eintrittsberechtigung ums Handgelenk geschlungen und eine Plastiktüte mit Infomaterial in die Hand gedrückt bekam. Und was für BesucherInnen man da schlangestehend bestaunen konnte – ein Panoptikum unterschiedlichster Geschmäcker und für jeden was dabei: Frischgeschlüpfte, Junge, Alte, Mittelalte, eben das normale Laufvolk. Dazu die typischen Kreativitätsinteressierten in ihrer pastellig-pfiffigen Tracht, bunt gewandete, alternative und sehr intellektuelle Gestalten mit noch alternativeren Frisuren und sich vertiefend in Fachsimpeleien und als verstörendes "Highlight" zwischen den schwarzbemantelten Resttagesgästen: zwei Damen im Trümmerfrauen-Ausgehlook der späten 40er, frühen 50er Jahre. Was zum Henker hat dieser leicht an Nachkriegs-Pin-Up-Kunst gemahnende Look junger Frauen mit modernem Design zu tun? Die Zeit des Nierentischdesigns ist scheinbar noch nicht vorbei und alles kommt wieder – gelebtes Design-Recycling. Und genau dieser Gedanke musste dann innig festgehalten werden, beim Eintritt in die zu Ausstellungsräumlichkeiten umfunktionierten Sporthallen und Gebäude der Sport-Fakultät: Altes trifft Neues – und das Neue wirkt auf weiten Strecken auch schon wieder alt.
Es gibt Bananen!

Daß man das Rad nicht neu erfinden kann, sollte seit ein paar tausend Jahren bekannt sein. Daß so mancher Gestaltungsmensch schon einmal auf Bewährtes und Gutes zurückgegriffen hat, ist auch kein Geheimnis. Doch so vieles, was da prämiert, präsentiert und angepriesen wurde, erschien mir persönlich schonmal in der einen oder anderen Form da gewesen zu sein. Das wäre ansich ja nicht schlimm und gilt als probates Mittel – schon ein Dozent während meiner Ausbildung konnte nicht mit der Weisheit hinterm Berg halten, daß eine "Rezitation" oder, deutlicher gesagt, ein kleiner, feiner Ideenklau, wenn er gut gemacht ist, eine wunderbare Sache sein kann – wäre da nicht das in meinen Augen all zu überbordende Selbstbewusstsein so mancher Aussteller. Mit ganz pfiffigen, aerodynamisch optimierten Frisuren auf dem bebrillten Kopf, ausgestattet mit einem raumgreifenden Ego und einem kessen Spruch auf den Lippen verkaufen die die Erfindung des Rades, Möbelstücks o.Ä. als ihre eigene. Ständiges Aufwärmen macht Speisen unter Umständen besser, kann aber auch nachteilig sein. So ähnlich verhält es sich in meinen Augen auch mit Fragen der Gestaltung: der Stil des Bauhaus war prägend für das 20. Jahrhundert – die Form folgt dem Zweck. Aber wer braucht den einhundertsten Aufguss des Bauhauseintopfes? Zweckgebundenheit ist ja schön und gut, aber ein gutes Design zeichnet sich meiner Meinung nach ebenfalls dadurch aus, daß es im Alltag unauffällig, gefällig und kombinierbar bleibt und einer breiteren Masse gefällt. Was nützt mir ein Sessel, der in seiner Anmutung an eine moderne Skulptur erinnert, wenn ich diesen in einen großen leeren Raum stellen muss, damit er noch gut wirkt eben nicht aussieht wie eine konstruktivistische Architekturplastik, die sich irgendwie verirrt zu haben scheint?
Danke für den Hinweis.

Ohnehin scheinen mir zu viele Sachen – und ich spreche aus eigener Erfahrung – zu verkopft gestaltet. Denn so viele Gestaltungsprozesse sind langwierig, voller neuer Ideen und Anregungen und man verliert sich in diesem Nachdenken über Form und Funktion. Das Ergebnis kann dann mitunter schockieren, wenn man die Perspektive wechselt: Dem Gestalter selbst ist stets alles klar. Doch der Außenstehende versteht nur Bahnhof und fragt sich, was der Künstler damit ausdrücken wollte. Und an dieser Stelle kommt dann im schlimmsten Fall das oben beschriebene Ego des Gestalters ins Spiel. Er muss den Interessierten an die Hand nehmen, ihm erklären was gemeint ist, ihn von der revolutionären Kraft des Erzeugnisses überzeugen und im besten falle noch eine Bedienungsanleitung beifügen. Gutes Design ist was anderes...
Erhellend...

Stimmungstechnisch betrachtet, ich erlaube mir diesen persönlichen Einwurf an dieser Stelle, war die Lokalität ein Rückschritt. Wirkte die Spinnerei letztjährig noch sehr passend, kam mir in diesem Jahr alles recht eingeengt vor. Zumal mitten in den Ausstellungsräumlichkeiten der Duft von Gesottenem umher waberte, der von verschiedenen Ständen mit Speis und Trank ausgeströmt wurde.



Schneckig...

Stichwort Speis & Trank – Fragen zur Besucherbewirtung: Sind alle Gestalter Vegetarier und/oder Veganer? Sind Fleischesser unkreative Stinkstiefel, die ständig herumnörgeln? Und warum wurde der auch diesmal anwesende Stand von Mintastique nahezu unauffindbar in die Nähe der Hinterausgänge bei den Toiletten postiert? Dürfen Gestaltungsinteressierte in erster Linie nur sehr teure pflanzliche Nahrungserzeugnisse konsumieren, weil tierische Eiweiße und Fette kreative Gedanken verhindern?
Fragen über Fragen, die sich nicht vorurteilsfrei beantworten lassen können...



Pro & Kontra Kinder.
Doch zurück zum eigentlichen Thema: Bei den DO nichts Neues. Zumindest nichts, was mich wirklich dermaßen vom Hocker gehauen hätte, daß ich mich unauslöschlich daran erinnern könnte. Originalität ist in unserer Zeit, und dieser Schluss kommt von Herzen, ohnehin überbewertet. Wenn schonmal alles da war, in der einen oder auch der anderen Form, dann lässt sich eben eine wirkliche Neuheit nicht mehr erreichen. Die Kombination, die Rezitation und Adaption des dagewesenen Guten und Schönen ist demnach die eigentliche Aufgabe der modernen Gestaltung und nicht die Vorgaukelung falscher Tatsachen. Gerade moderne Werkstoffe bieten so viele Möglichkeiten, bereits Bestehendes zu verbessern und auch für breitere Schichten verfügbar zu machen. Gute Gestaltung (speziell von Gebrauchsgütern) sollte nichts elitäres sein, was sich nur Gutbetuchte, Kunstinteressierte oder leicht Beeinflussbare leisten können – sie sollte sich einfügen in Bestehendes, darin aufgehen und nachhaltig wirken.
Sitzposition: erhöht!











(D.P.)

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [2]

Die Deutschen im Weltraum – oder: Im Weltraum gibt es keine Farben.

Wie an anderer Stelle schonmal blumiger dargelegt, widmete ich so manche kindliche bzw. jugendliche Nachmittags- und Abendstunde dem Schauen von Science-Fiction-Fernseh-Serien. Eine davon war eine deutsche – die erste in dieser Art überhaupt – und irgendwie auch die einzig nennenswerte bis heute: Raumpatrouille!
Dietmar Schönherr als Major Cliff Allister McLane (final befördert zum Oberst), die mittlerweile verstorbene Eva Pflug als GSD-Sicherheitsoffizier Leutnant Tamara Jagellovsk, Wolfgang Völz als Waffenoffizier Leutnant Mario de Monti und diverse andere bevölkern da eine schwarz-weiße ferne Zukunft. Oder um es mit den Worten des, eine jede Folge einleitenden, Off-Textes auf den Punkt zu bringen:

Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. 
Hier ist ein Märchen von übermorgen: Es gibt keine Nationalstaaten mehr. 
Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum. 
Man siedelt auf fernen Sternen. Der Meeresboden ist als Wohnraum erschlossen. 
Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Raumschiffe unser Milchstraßensystem. 
Eins dieser Raumschiffe ist die ORION, winziger Teil eines gigantischen Sicherheitssystems, das die Erde vor Bedrohungen aus dem All schützt. 
Begleiten wir die ORION und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit.

Trotz des allseits bekannten Bügeleisensteuerelements im Maschinenleitstand, den Acrylmessbechern als Deckendekoration und anderen heute lächerlich und albern wirkenden Details, besticht das Ganze bis heute durch ein enormes Maß an kreativen Ideen, um eine Zukunft zu visualisieren, die meiner Meinung nach bis heute wirklich zeitlos-futuristisch wirkt. Ich fand Raumpatrouille nie albern – eher selbstironisch, minimal satirisch und unterschwellig sehr bedrohlich. Denn was in dieser Zukunft so schön metallisch glänzt und auch nach heutigen Maßstäben an einigen Stellen "stylisch" wirkt, bildet nur die gekonnte Darstellung einer  Militärdiktatur mit all ihren Bürokraten ab: kopflastige Behörden, sture Generalstäbe, ein perfider Geheimdienst, eine hysterisch gackernde und angesichts der Militärs scheinbar machtlose Weltregierung, willfährige Schergen und die nötigen Helden mit ihren Fehlern etc., die sich bei ihrem Kompetenzrangeleien gegenseitig vorführen. Die Erde, wie sie dort nur im Nebensatz skizziert wird (gezeigt wird sie nie), ist keine schöne Welt. Sie ist scheinbar verödet, quasidiktatorisch von militanten Bürokraten verwaltet, Andersdenkende und Delinquenten werden ausgelagert (wahlweise Schwefelminen oder Gefängnis-Asteroiden), die Menschheit haust in den Tiefen des Meeres und heute noch übliche Haustiere (wie Dackel) sind abgezählt, weil sie dem Aussterben nahe sind. Schöne neue Welt – eben eine lustig anzusehende, sehr sehr deutsch tönende Dystopie.
Trotz dieser eher tristen Aussichten war das Herzstück und der Star des straßenfegenden Siebenteilers die ORION VII, ein schneller Raumkreuzer mit einer seltsamen geometrischen, fliegenden Untertassenform. Obwohl das Ding auf den ersten Blick so simpel wirkt, wie ein Sperrholz-Acryl-Blech-Raumschiff eben nur wirken kann, existieren im Internet viele falsche Darstellungen und Skizzen des Raumkreuzers. Entweder stimmen die Proportionen nicht, die Winkel der Unter- und Oberseiten-Bauelemente sind inkorrekt wiedergegeben oder die Orion ist in Farbe (!!!) und mit Oberflächen-Details versehen, die so nie zu sehen waren. 
Deshalb, um unnützes Geschwafel einzudämmen, hier meine Version des Klassikers – nur echt in Schwarz-Weiß! 

(D.P.)

Rücksturz zur Erde.

Blauer Planet – jetzt auch in Grau.
Tiefseestartbasis – Rauchpause.

Freitag, 19. Oktober 2012

Schlüpfrig & obszön [6]


Die Deflorierte unterm Gaslicht.
Atheistisch-sakrales Bildwerk – oder: Mutter mit Kind.
Das heute hier gezeigte Machwerk erinnert bei oberflächlicher Ansicht an eine moderne, leicht morbide Art "Jungfrau mit dem Kinde"-Darstellung – was Absicht ist. Trotz fundamentalistisch-gläubiger Ungläubigkeit reizte mich seit jeher das Bilderwerk kirchlicher Bauten. Da reihen sich gruseligste Fratzen mit bärtigen und heiligenscheinbestrahlten Gestalten aneinander, es wallen die gotischsten Faltenwürfe und die Farben knallen mitunter in den strahlendsten Tönen – prächtig, einschüchternd und sehr detailliert.
Besonderen Reiz üben die, nach heutigen Maßstäben gemessen, gestelzt wirkenden Posen und Bildkompositionen aus. Proportionen wirken überdehnt, die Finger- und Handstellungen wirken angestrengt gekünstelt und über allem scheint ein güldener Schein der schönsten Heiligkeit. Einen Teil dieser Anmutung zu imitieren erschien mir zuerst relativ leicht – abgesehen von den Farben, sollte diese Manier doch einwandfrei nachahmbar sein – so dachte ich anfangs...
Doch zahlreiche schludrige Skizzen später, keimte in mir die Erkenntnis, daß dieser mittelalterliche Stil in all seiner simplen Anmutung doch nicht so leicht zu imitieren war, wie es mir in meinem spätjugendlichen Leichtsinn vorkam. Entweder waren die Proportionen noch unproportionierter als beabsichtigt, die Finger noch dünner als gewollt oder die Mimiken zu steif – kurz gesagt: ich blieb unbefriedigt über den Skizzen zurück. Doch mit der Zeit kam Rat...
Am Ende schien mir eine lose Kombination der Thematik (Jungfrau mit dem Kinde) mit dem mir mittlerweile eigenen "Kugelschreiber-Stil" ratsam – und ja, letztendlich war ich zufrieden: die Proportionen wirken noch realistisch, der Faltenwurf umschmeichelt die Körperformen, der Säugling wirkt so betäubt, wie es beabsichtigt war und der Hintergrund weist einige entfernt an die Gotik gemahnende Merkmale auf.
Viel Spaß bei der Betrachtung – Amen!