Montag, 26. Mai 2014

Allerletzte Huldigung...

"(…) ich bin unwürdig, ich bin unwürdig, ich bin unwürdig (...)"


Diadochenkleinkunst.
Wie schon bei der letzten Ausgabe von "Schlüpfrig und obszön." angedroht, hier nun zwei Bilderzeugnisse, inspiriert vom letztens aus der Welt geschiedenen HR Giger. Pietätsträchtigerweise verliere ich wenige Worte dazu und verweise auf die hintergründige Verwurstung zumindest eines Originals des Schweizers (Stichwort: "Gebärmaschine"). Der ganze Rest ist schmissig dahin geschlampte Eigen- und Postproduktion und ja, irgendwie ist – zynischerweise mit der postmortalen Beschäftigung mit seinem Werk – der Funke wieder bei mir übergesprungen, wieder mehr analoge, obskur genitallastige Kleinkunst zu schaffen – mit noch mehr Genitalien als sonst und noch schnickschnackigerem Firlefanz – nur eben etwas anders und eher in die pseudosakrale Richtung zielend... 

Danke dafür – Grüezi Hansruedi! 

(D.P.)
Ladehemmungen und Verklemmungen.


Samstag, 24. Mai 2014

Schlüpfrig & obszön. [14]

Einer ging voran...
Low-Fi-Tryptichon anno 2004: Fineliner, Kuglschreiber, Buntstift und Erektion auf Papier.
Schlechte Boulevardnachrichten in der letzten Zeit: der seit vielen Jahren von mir geschätzte, aber nicht gottgleich verehrte HR Giger ist nach einem Sturz mit gerade mal 74 Jahren aus dem Leben geschieden und hinterlässt wie jeder andere Künstler auch – der ganze Generationen von Nachahmern, Originellen und Kreativen nachhaltig beeinflusste, tief beeindruckte und grandios inspirierte – eine gewaltige Lücke. Und statt wie so viele Huldigende im Netz hier langweiligerweise auch mit Bilderzeugnissen aus der Hand des Schweizer Meisters des Morbiden zum letzten Geleit zu grüßen, widme ich dem Eidgenossen die heutige Ausgabe dieser Kolumne. In der Hinterhand halte ich aber noch ein paar schon im Entstehen begriffene Bildideen, die ich demnächst hier dem geneigten Publikum zumuten möchte – natürlich alles Machwerke, die sich indirekt oder direkt auf den helvetischen Airbrush-Heroen mit seinem unsterblichen Hang zum Düsteren, Formzerlegenden, pervers Ästhetischen und so weiter berufen können, ohne ihn (wie so viele es krampfhaft tun) auf Gedeih und Verderb imitieren zu wollen. Retrospektiv beeindruckten mich übrigens speziell die frühen grafischeren Arbeiten Gigers: die Atomkinder sind nämlich ein wunderbares Beispiel für tiefschwarze humoristische Winkelzüge mit Tusche und Feder. Die Sprühpistolengemälde finde ich zwar auch beeindruckend, doch verleiten gerade diese leider oft dazu, sich in wilden Versuchen zu ergehen diese schlichtgemütig nachzuäffen, ohne je die Qualität des Originals erreichen zu können...und schon gar nicht mit Fineliner, Kugelschreiber und Buntstift wie ich es seit Jahren exerziere.

In diesem Sinne: Grüezi und Danke für die Atomkinder, das Alien, den Spacejockey & den Facehugger, großformatig penetrierte Vaginen, Babyköpfe, Landschaften, Strukturen und Skulpturen...

(D.P.)

Sonntag, 18. Mai 2014

Schwarz auf Weiß.

Stand-By-Modus.
Maximum Kontrastum.

Vieler Worte bedarf es nicht – nur ein paar schwarzer Flecken und Striche auf unschuldig-weißem Papier.

(D.P.)

P.S.: Auch der kleinste künstlerische Anspruch berechtigt nicht zur Abschaffung des Jugendschutzfilters.

Vorsicht! Paket aufrecht stellen! Nicht werfen!

Samstag, 10. Mai 2014

Was. Wäre. Wenn.

"Voll alternativ du..."
Ideen – eingeschweißt, in Schubladen verpackt.
Veränderungen tun manchmal weh – gerade wenn es um alljährlich regelmäßig wiederkehrende Aufträge handelt, die plötzlich nicht mehr erteilt werden. Da wir nie den obskuren Traum träumten, mit unserer Arbeit reich zu werden, war es von der Aufwandsentschädigung mal abgesehen besonders das Herzblut und der gute Zweck, der uns Freude bereitete bei den Gestaltungsaufgaben bezüglich der Ökofete-Plakat- und Werbemittelgestaltung.
Von 2007/08 bis 2013 erstellten wir stolz alles rund um den großen Anlass: Plakate, Flyer, Programmhefte, Postkarten, Internet-Banner etc. Zum Teil war es stressig, aber immer schön und interessant. Erinnerungswürdig sind vor allem die planfisch-internen Wettbewerbe um die jeweiligen Gestaltungen gewesen: S.V. und ich erstellten Vorabentwürfe und nachdem die Ökolöwen-Verantwortlichen entschieden hatten, bearbeitete der "Gewinner" sein Werk bis zur Druckreife.
Und weil der Kopf voller Ideen ist – ein mitunter quälender Umstand, der eigentlich einen eigenen Blog-Post verdient – hier nun ein paar der groben Ideen (durchgespielt für das Plakat), wie sie mir seit letzten Herbst durchs Hirn geisterten. Und da ich hier keinesfalls enttäuscht wirken möchte, gleich noch nachgeschoben der Aufruf/die Ankündigung: 


Geht zu den Leipziger Umwelttagen (vom 05. bis 15. Juni 2014)
und 
Geht zur Ökofete am 15. Juni 2014 (12 – 19 Uhr im Clara-Zetkin-Park)

Link: 
http://www.oekoloewe.de/oekofete.html

(D.P.)




Sonntag, 4. Mai 2014

Alles neu macht der Mai!

...weniger ist mehr.

"Nach rund siebeneinhalb Jahren Planfisch wurde es Zeit, ein paar Retuschen und Umgestaltungen vorzunehmen an Planfisch selbst!" – so, oder so ähnlich müsste es heißen, wenn man mit der Türe ins Haus fällt und den Einstieg in den heutigen Beitrag irgendwie daherzaubern wöllte, was hiermit getan ist.

Hinweg die überflüssigen Häkchen!
Was wollt ihr denn...?
Seit August 2007 gibt es uns nun also schon. Und es kommt S.V. und mir so vor als wäre es gestern gewesen, daß wir uns aus einem Motivationsloch heraus frei machten von sittenwidrig unterbezahlter, namenloser 50-Stunden-pro-Woche-Fronarbeit und uns in unsittlich ertragsarme Teilzeitselbständigkeit (bei 100%iger Selbstversklavung) begaben, um unsere Fähigkeiten und Ideen unter eigenem geltungssüchtigen Namen an die Frau, den Mann und Kunden im Speziellen zu bringen. Denn: Ausbeutung beginnt immer bei einem selbst, könnte man meinen und kichert verschämt in sich hinein. Aber es macht doch noch Spaß, trotz mancher Widrigkeiten...
Blubb!
Und nach all den Jahren wurde es auch mal Zeit, unser Outfit einer kleinen Generalüberholung zu unterziehen. Einfallsreich waren die ersten Ideen tatsächlich und erfrischend auch. Aber nach ein paar Nächten Drüberschlafen, zerebralem Diffundieren von einer Hirnhälfte zur anderen und zurück, sowie einer Diskussion unter vier Augen, keimte doch der Zweifel ob eine so extreme Veränderung wirklich sinnvoll und angebracht war, oder ob nicht eine sanfte kosmetische Auffrischung nicht vorteilhafter ist?!
Da unser Logo/Wortmarke und unser Corporate Design Aushängeschild unseres eigenen – wenn man das so nennen will – Gestaltungsstils sind, beließen wir es beim bekannten Fischlogo, veränderten die Farben hin zu wärmeren Grundtönen und überarbeiteten mit reichlich Fingerspitzengefühl die Typografie des Schriftzugs. Der Laie könnte meinen "…das war's schon?" Die Planfische sagen: "Never radically change a running planfis(c)h!"

Alles bleibt im Fluss...
Fazit.
Nach knapp 8 Jahren kommen wir nun also etwas aufgefrischter daher. Eine radikalere Frischzellenkur des Äußeren ist überflüssig, denn die Rückbesinnung auf in Teilen schon vergessene Prinzipien und Ideen stand im Mittelpunkt, um uns zum einen selbst treu zu bleiben und zum anderen von anderen abzusetzen. Gerade ein selbstkritisches Hinterfragen des eigenen Schaffens ist unsere Stärke, die wir so weit möglich kompromisslos beibehalten werden. 

Ernstgemeinte Gefällt-mir-Klicks, Beistandsbekundungen, Auftragsanfragen, Spenden und echter Beifall können auch hier eingereicht werden:
www.facebook.com/planfisch

Petri Heil – Anglers Dank!
(S.V. & D.P.)