Montag, 28. Juli 2014

Schlüpfrig & obszön. [15]

Weniger schlüpfrig und überhaupt nicht obszön.

Weil es so schwülwarm klimatisiert ist, lass ich in dieser Ausgabe der Dauerrubrik "Schlüpfrig & obszön" heute das weitschweifige Geschwafel weg, lass die beigefügten Bilder für sich sprechen und werfe nur so viele Stichworte in den virtuellen Raum, wie zur Erklärung des heutigen Beitrags wirklich notwendig sind: bunter Zeichenkarton DIN A4, Fineliner, Buntstifte, 10 Jahre alt, Zeichenübung, Doppelbild.
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle mal spaßeshalber einen Versuch starten, bei dem ich vom geneigten Publikum erfahren wollte, was man bereit wäre für eines meiner Kleinkunsterzeugnisse zu zahlen. Aber das spar ich mir für später auf – das Sommerwetter passt nicht dazu.

(D.P.)

P.S.: Um dennoch mal ins Blaue zu spekulieren, können Gebote für die hier dargestellten Bilder (natürlich dann die Originale) abgegeben werden, die dann meistbietend eine neue/einen neuen Besitzerin/Besitzer finden... 

Montag, 21. Juli 2014

Der Mann im Mond wird 45!

Große Schritte und (leider) kleine Geister...

Heute vor 45 Jahren landeten die ersten Menschen auf dem Erdtrabanten! Ein guter Grund dieser enormen Leistung zu gedenken und all den verwirrten Rattenfängern stolz den Stinkefinger zu zeigen, die bis heute behaupten, all das wäre eine Lüge und nur Theater gewesen. Man muss nicht daran glauben, daß der Mensch seine Fußabdrücke auf dem Mond hinterlassen hat – man weiß es, weil es Beweise gibt! 

(S.V. & D.P.) 

Dienstag, 15. Juli 2014

Schabernack… [Nachgetreten]

Bustrophedon – mal so, mal so...


Achtung! Leserichtung beachten!
Ich hab mich nicht lumpen lassen und bin der Bustrophedon-Idee (fast schon zwanghaft) nachgestiegen und kann hier originellerweise zwei Varianten für Schriften mit Bustrophedon-Zusatz präsentieren.
Zum einen die halbfette und kursive Futura, zum andern die schönere Version der Garamond. Ich hab dabei aber nicht nur die Buchstaben einfach nur gedreht oder gespiegelt, sondern so bearbeitet, daß diese aus dem gleichen Guss gemacht zu sein scheinen wie die korrekt-laufenden Lettern. Einige Buchstaben, wie z.B. A, H, I, M (…) brauchten m.M.n. dabei nicht bearbeitet werden, da sie ohnehin vorwärts wie auch rückwärts im bustrophedonen Sinn lesbar sind.
So! Dem Gestaltungsdrang und -zwang ist damit was das Thema betrifft Genüge getan und ich schau mich nach anderen vergessenen typografischen Blüten um...

(D.P.)

Montag, 14. Juli 2014

Zurück zur Tagesordnung...

Original.
Trööööt!
So! Die Fußball-WM ist vorbei, ein angesichts blutig-rauer Fouls verdientes Tor hat gereicht und es dröhnen mir jetzt noch die Ohren, denk ich an die penetranten Beifallsbekundungen in Form von Hup-Konzerten, Tröterei und Gejohle zwischendrin und danach. Ich gebe zu, ich hab mir das Spiel vollständig angesehen. Und ja es war ziemlich spannend und ja, die bessere Mannschaft hat gewonnen. Aber ändert sich jetzt für die jubelfreudige deutsche Restbevölkerung etwas? Scheint jetzt die Sonne 24 Stunden rund um die Uhr? Hören die CIA und NSA auf, uns auszuspionieren wegen dieses Sieges? Bricht gar spontan lokal der Weltfrieden aus? Herrscht Vollbeschäftigung und geht es uns allen sofort besser? Sinken die Benzinpreise auf ein solch niedriges Niveau, daß rücksichtslos bis zur EM täglich Auto-Korsos mit fahnengeschmückten Fahrzeugen abgehalten werden können? Darf man sich als Sportmuffel jetzt auch "Weltmeister" fühlen trotz minimalem Übergewichts? 
Bearbeitung.




Fragen über Fragen...und nur eine Antwort: "…ähm, nein!?"
Daß man die übertragene reguläre Spielzeit samt Verlängerung auch ohne Nägelkauen und sinnlosem Gebrüll vertun kann, beweist zur Feier des Tages danach folgendes Bildwerk der Kategorie "schnell ins Skizzenbuch gekleistert": Zum Anpfiff begonnen und kurz vor dem Ende der Nachspielzeit pünktlich fertiggestellt, glänzt es durch eine flotte bis schlampige Linienführung, verquere Nutzung verschiedener Zeichenutensilien (Bleistift, Kugelschreiber, Filzstifte und Textmarker) und einen subtil schlüpfrigen Inhalt, der so rein garnichts mit der Jagd aufs runde Leder zu tun hat. Mein Beitrag zum allgemeinen Taumel. Schönen Tag noch...

(D.P.)

Freitag, 11. Juli 2014

Schabernack...

...mit Typografie und Schrift und Buchstaben und so!

Damit man nicht rastet oder Rost ansetzt, gibt es vielerlei Möglichkeiten erworbene Fähigkeiten zu schulen, indem man ein paar Eingebungen folgt und diese verwurstet.
Wurst ist hierbei ein passendes Stichwort. Konkret: Rindswurst!
Jetzt stellt sich die Frage, was Rinder mit Schrift zu tun haben und es ist schon ein rhetorischer Winkelzug, der zum Ziel führt (ähnlich wie sich ewig windende, arg verschachtelte Satzstrukturen, wie sie hier häufig zu lesen sind). Lange Rede, kurzer Sinn: es geht ums Bustrophedon…! 

Wikipedia klärt die Lernbegierigen so auf: 
[…] 
Bustrophedon (auch Boustrophedon) bezeichnet die Schreibweise mit zeilenweise abwechselnder Schreibrichtung von links nach rechts und von rechts nach links.
Griechisch βουστροφηδόν boustrophēdon bedeutet wörtlich „ochsenwendig“ (βούς bous „Ochse“, στρέφειν strephein „wenden“; vgl. Strophe). Gemeint ist: „hin und her wie ein Ochse beim Pflügen“. Im Deutschen wird gelegentlich der Ausdruck „furchenwendig“ verwendet.
Das Substantiv Bustrophedon bezeichnet das Schriftmerkmal, manchmal auch einen so geschriebenen Text („das ist ein Bustrophedon“). Daneben gibt es das Adjektiv bustrophedon („ein bustrophedoner Text“), das meistens adverbial verwendet wird („ein bustrophedon geschriebener Text“). 
[…]

Aufgrund der Schwierigkeiten, die beim Lesen bustrophedoner Fließtexte zu erwarten sind, disqualifiziert sich diese antike Satzart von selbst. Gründe mögen zum einen in der fehlenden Praxis liegen und zum anderen in der enormen Verwechslungsgefahr von Kleinbuchstaben – da machen wir uns mal kein d für ein b vor. Aber für die Gestaltung von Wortmarken im Versalsatz ist das Bustrophedon sicherlich eine nette Spielerei, die interessant und aufregend wirkt, solang das genutzte Wort nicht zu lang ist und nur Großbuchstaben Verwendung finden. Und weil alle Theorie grau ist, zeige ich hier ein paar Beispiele, was mit dieser uralten typografischen Stilblüte möglich ist.

(D.P.)

Montag, 7. Juli 2014

Sonntagsausflug.

Neulich am Pferdestrand.

Neu: Lasagne mit Meeresfrüchten!
Das Wochenende war warm bis heiß und was lag da näher, als den weiten Weg aufsich zu nehmen zum Markkleeberger See im Süden Leipzigs. Bei all den vielen riesigen Gewässern, die in den letzten Jahren als Wiedergutmachung für jahrzehntelangen Tagebau entstanden sind, besteht ja quasi eine unausgesprochene Verpflichtung für den leipziger Tieflandsbuchtbewohner, dort Erholung und Entspannung zu suchen. Ob man diese auch findet, steht auf einem anderen Blatt.

Auf den Spuren Yadegars...
Kohlekumpel halten Wort!
Nach einer halben Stunde gemeinschaftlicher, ökologisch und ökonomisch wertvoller Anfahrt bei molligen 35°Ceslius in Volkes Wagen und 3,-€ Parkgebühr später, musste man sich noch auf einen Fußmarsch machen, um endlich auch diese Gestade bei passendem Wetter testen zu dürfen. Der Gang durch die Hitze, viele Treppenstufen hinab in den Kessel, über asphaltierte Wege, gesäumt mit verbranntem Gras, umzingelt von bizarr entblößten Badewilligen, leinenfreien Hundebesitzern und behelmten Radfahrern, war beschwerlich: viel Sonne gab's und wenig Schatten. Naja, ein Manko, das auf alle neuen Naherholungsgebiete zutrifft und wohl auch im Sinn der Sache der Bräunungsfreunde liegt. Für den badebegeisterten Bildungsbürger gab es auch noch was zu sehen: Info-Stelen mit Auskünften über die Erdgeschichte und den Tagebau. Glück auf! Und endlich ein passendes Plätzchen gefunden zu haben, sorgte dann kurzfristig für Erleichterung. Wäre da nicht die steile Uferböschung gewesen. Näher am Wasser war es zu kiesig und nass, um bequem zu lümmeln und an besagter Uferböschung lief das Blut im Liegen konsequent in die Beine oder den Kopf – je nachdem, welche Liegeposition man bevorzugte. Ich saß im Schneidersitz...

Prärie.
Schaf.
Wasserqualität.
Im Anbetracht dieser Widrigkeiten (von der schon runtergeschwitzten Sonnencréme mal abgesehen) lag ein Gang ins Wasser zur Erholung nahe. Wären da nicht die lieben Mitmenschen. Allen voran: blinde oder mit Legasthenie geschlagene Hundehalter. Wie groß muss ein "Hunde verboten"-Schild sein, bis es Beachtung findet? Und wenn man dann noch  sieht, wie sich Fido, Mopsi und Co. hemmungslos groß und klein erleichtern, vergeht es einen zum ersten mal. Jaulen und bellen die Viecher dann noch pausenlos während des Schwimmens, sträuben sich mir schon die Nackenhaare. Und kommen dann noch zwei bikinibeschürzte Wendys auf ihren Pferden (!) dazu, verkommt der Seenstrand endgültig zur Dunggrube. 
Denn anstatt die großen Reittiere am Ufer stehen zu lassen, ritten diese Schmalspuramazonen mit ihren Gäulen ins Wasser hinein und wieder heraus, und wieder hinein und so weiter... Daß die großen Vierbeiner das nicht wirklich wollten, merkte man an den schrillen Tönen, den rüden Tritten und garstigen Zügelschlägen der Reiterinnen – Konsequenz: Pferdeapfel mariniert mit Markkleeberger Seewasser! Lecker…! Ich blieb am Ufer sitzen, machte lieber Fotos, dachte mir meinen Teil und legte mir den ersten dezenten Sonnenbrand des Jahres 2014 zu. Auch gut.

"…s'zieht sich langsam zu, Mutti!"
Boatpeople.
Fazit 
Attraktion.
Wer gern nackt oder leicht beschürzt mit Kind, Kegel, Hund, Pferd und anderen Haustieren und Kulturfolgern planschen geht, lange Schlangen an den Toiletten und Eisdielen mag und ein fetziges Karzinom statt Tätowierungen bevorzugt, hat dort am Badestrand seine wahre Freude. Wer es ruhiger, schattiger und idyllischer mag, bleibt besser zu Hause. War aber trotzdem irgendwie lustig dort...

(D.P.)

Mittwoch, 2. Juli 2014

Überdruckventilation. [0]

Grrrrrrhhhh...
Rhetorische Frage: Wo kann man provokant polemisieren, zynisch zetern oder auch mal deftig Dampf ablassen? Antwort: Im Internet!
Und weil der letzte von Empörung getragene Beitrag in diesem Blog schon einen Dreitagebartansatz hat (Stichwort "Fuceco"), hier nun experimentell – aber durchaus ausbaubar im Sinne einer Serie – ein paar Worte zu (mich/uns) bewegenden und aufregenden Alltags-Themen der jüngsten Vergangenheit, der Gegenwart, Zukunft und was sonst noch unter "ferner liefen" abgebucht werden kann – kurzum: verschriftlichte Gedanken-Injurien 2.0 zur gesunden Selbstreinigung! es lebe die Kartharsis! 

Corporate Misbehavior – eine exemplarische Annäherung an Alltagsdespotie.

Vorsicht – Bissig!

"Guten Tag! Ich möchte gern dieses Päckchen an die angegebene Adresse versenden!" 
"Das geht nicht! Da muss Packpapier oder ein richtiger Karton drum sein!"
"Ach so? Bisher gab es da aber noch nie Beanstandungen?!"
"Ich nehm das so nicht an...! Es sei denn, sie zahlen 22,-€ Sperrgutzuschlag!"
"Für ein Päckchen in Größe und Form eines Schuhkartons...?"
"Ihre Entscheidung…"
"Könnten Sie mir das mal konkreter erläutern, was da jetzt nicht dran stimmt?"
"Wir nehmen nur Pakete verpackt mit Packpapier oder Kartons aus Pappe an. Beutel um Kartons sind unzulässig... Wenn wir das Paket öffnen müssen, geht das mit Papier einfacher." 
"Sie öffnen die Pakete?" 
"Das Paket nehme ich so verpackt nicht an..."
"Technische Gründe? Könnten Sie mir zeigen, wo das mit der verbotenen Folie steht?"
"Dann probieren Sie es eben woanders. Auf Wiedersehen!"

Nun ja... Die Post warb mal mit dem Spruch Menschen erreichen. Das haben die heute tatsächlich erreicht! Ja, sie haben mich förmlich berührt! Oft erfährt man (gerade im Osten), wie warmherzig das Verkaufspersonal nicht ist im Vergleich zu Berufsgenossen und -genossinnen anderswo. Statt eines dezent in Richtung des Kunden gesprochenen "Guten Tag", bekommt man bei Erreichen der Mitte der Ladenfläche ein nachträgliches wie rüdes "N'Tag!" ins Genick geworfen, daß man erschreckt alles fallen lässt. Ebenso gängig die anderen Klassiker: "Neee, Kleingeld nützt mir nüscht...ich kann mit den Münzen nichts anfangen..." oder das nebenbei geführte Gespräch mit der Kollegin, während abkassiert wird. Entschuldigung, daß ich Sie gestört habe in Ihrer Homöostase...
Doch zurück zum aktuellen Anlass der Nachdenklichkeit: Mit spritziger Freundlichkeit am Schalter, einem aufgeschlossenen Lächeln auf den Lippen und höflicher Ansprache (ich schreibe von mir) prallt man auf das, was die gelben Racheengel da zur Kundenabwehr an die Schalterfront geworfen haben. Schon vor Herantreten an den Schalter wird versucht, den Kunden mit Blicken zu töten. Schafft man es an den Schalter wird man mit rüdem Ton als (zahlender) Kunde gemaßregelt, zurechtgewiesen und angebellt. Der Kunde möchte König sein? Soll er doch! Denn Gott ist Verkäufer!
Nachvollziehbar sind gereizte Verhaltensweisen ja prinzipiell immer, wenn man sich mal einem Perspektivwechsel unterzieht. Das muss man gerechterweise hinzufügen. Es kann ja durchaus mal sein, daß man mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, danach einen Furz frühstückte und auch sonst schon alles ziemlich stressig gewesen ist. Das lass ich gelten, das kommt vor, das kennt man selbst. Aber zum wiederholten Male mit so einer Verachtung behandelt zu werden, stößt mir nicht nur ein bisschen auf, zumal diese große Postfiliale zu dem Zeitpunkt fast leer war und es noch früh am Vormittag war. 
Möglicherweise ist das einfach nur das generelle Corporate Behavior der Post? Aber warum sind die Damen im Mini-Postshop um die Ecke dann so freundlich? Was stimmt da nicht? 
Will man diese Fragen beantwortet bekommen, empfiehlt sich übrigens die Konsultation der Beschwerde-Hotline der Post. Hahahaaaa...Ernst beiseite. Um tatsächlich eine Beschwerde bei der Post einzureichen, muss man sich erstmal durch das labyrinthische Geflecht der Internetseite klicken, um dann frustriert festzustellen, daß man immer im Kreis zum Ausgangspunkt geleitet wird. Ein Anruf bei der Hotline für Privatkunden ist auch desillusionierend. 
"Ich habe ihre Eingabe nicht verstanden..." "Ach, leck mich...!" 
Wahrscheinlich ist das Kontaktformular nur eine Legende oder ein webprogrammiertes Easter-Egg, was man nur durch Zufall oder gar nicht finden soll. Oder ich verstehe einfach die größeren Zusammenhänge nicht. Könnte es vielmehr so sein, daß schroffe und willkürliche Kundenbetreuung sowie mangelhafte Serviceangebote nur Teil der Unternehmensstrategie sind, um sich originell von der Konkurrenz abzuheben? Corporate Misbehavior?! Wer weiß...
Ich für meinen Teil warte mal ab, vielleicht meldet sich doch noch jemand von der Service-Abteilung der Post – bis zum 29. Februar hab ich denen ja eine Frist gesetzt. Das Paket habe ich übrigens doch noch verschickt bekommen. Im wirklich freundlichen Postshop um die Ecke und ohne Sperrgutzuschlag (!) für mein kleines Päckchen frei von Dialogen wie folgenden: 
"Darf's sonst nochwas sein? Ein Girokonto?" 
– "Ähm, nein, danke. Es sei denn, sie hätten noch ein Pfund Leberwurst? Die feine, wenn's geht?!"

(D.P.)