Dienstag, 22. April 2014

Ovulationen – stehend & sitzend.

Hätten wir das auch geschafft...

Es ist vorbei – Ostern 2014 ist erledigt und ja, es war sättigend! Der Eierkonsum überstieg wie in anderen Haushalten die standardisierte Marge, Schokolade und anderer Süßkram standen ebenfalls hoch oben auf der Verzehrliste und als kleiner kulinarischer Höhepunkt kann der sonntäglich selbstzubereitete Lammfiletbraten gelten, der standesgemäß in Rosmarin geschwenkt in Einheit mit köstlichen Kartöffelchen und provokanten Prinzessbohnen gereicht wurde – lecker! 
Sonst war es das übliche Prozedere: Eierkochen, Eierbemalen und -färben, Spaziergänge in die dafür bereitgestellten kommunalen Naherholungsbereiche und auch eine ausgedehnte Radfahrt zum Cospudener See. Zwar war die Strampelei erholend, der Anblick der sich im Winde kräuselnden Wasseroberfläche labend, aber die Großwetterlage doch auf Dauer ungemütlich. Immerhin blieb noch das unsäglich unoriginelle Fernsehprogramm, um den radfahrgestählten Hintern auf der Couch einer Erholungsphase zuzuführen und die bewölkten Phasen des mehrheitlich schönen Wetters zu vergessen.
Ich sparte mir zwar die x-te Wiederholung der Star-Trek-Filmreihe, aber ein paar Aufreger gab es schon. Erinnerungswürdig blieb ein Film auf ARTE: "Die Dinge des Lebens". Wer sich immer fragte, wieviele Zigaretten in einen etwa 80 minütigen Film passen, der wird verblüfft sein und verwundert husten. Michel Piccoli qualmt quasi in jeder vor- und rückblendenden Szene des Streifens Kette und sinniert über seine amouröse Midlife-Crisis bis zu dem Punkt, an dem er mit seinem Auto Opfer der nichteingehaltenen französischen StVo wird und nach filmisch detailreich festgehaltenem Crash aus dem bald Feuer fangenden Wrack geschleudert wird und auf dem Bauch zum liegen kommt. Da der Film eine einzige Rückblenden-Orgie ist, die aufklärt, wie es dazu kam, sieht man als Zuschauer genüsslich zu, wie ganz und gar  savoir-vivre schon Mittags erstmal ein Pernod gekippt, die neue Kippe an der alten angezündet und nicht angeschnallt über huckelige französische Landstraßen gerast wird. Zwischendurch ein paar Frivolitäten mit Romy Schneider an der Schreibmaschine und dann wieder – man ahnt es – eine Zigarette! Würde man spaßeshalber versuchen, sich jedes mal auch eine anzustecken, wenn der Protagonist sich einen Glimmstängel in den Mund steckt, müsste man schon nach 30 Minuten röchelnd kapitulieren. Der größte Aufreger für den mitleidenden Zuschauer war jedoch das unsäglich dämliche Ersthelferverhalten nach dem dramatischen und für die Handlung zentralen Unfall: anstatt dem Verunglückten zu helfen, ihn auf den Rücken zu drehen und Erste Hilfe zu leisten, standen die Verursacher und Gaffer nur rum und schauten dem bewusstlosen Todgeweihten beim siechen zu – was hab ich mich als alter BW-Sanitäter mit Rotwein in der Hand da aufgeregt...
Fazit: Ostern war eben wieder Ostern... Und durchaus ergiebig, was die Produktion von Grafischen betraf – und siehe, es war nicht für den Arsch! 

(D.P.)

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