Donnerstag, 4. Februar 2016

Überdruckventilation. [5]

Antisocial networking 8.8
Die didschitl Näitiffs sind verwirrt…
Es nervt gewaltig – Hass, Häme, Gewalt, Boshaftigkeit, schrilles Gewäsch und Hetze krudester Manier, sobald man bei Facebook durchs Gehölz scrollt. Die sogenannte „Freundesliste“ ist schon längst gesäubert von Nachplapperern und AfD-Legida-Pegida-NPD-Misanthropen-Likern. Und trotzdem kommt einem jeden Morgen der Kaffee gurgelnd wieder hoch, sieht man die haarsträubenden Ergüsse, die die ach so besorgten BürgerInnen so von sich geben. Denn dank solch illustrer FB-Initiativen wie HoGeSa (Hooligans gegen Satzbau), Weisheiten besorgter Bürger, Was Impfgegner sagen etc. bekommt man ganz kompakt all den zerebralen Durchfall zu lesen, den die Retter des Abendlandes, Reichsbürger, Aufklärungsverweigerer etc. ganz unbekümmert in die sozialen Netzwerke klimpern. Das Tatbestandsspektrum reicht dabei von Aufrufen zur Gewalt jeglicher Art, über Verleumdung bis hin zur reinen Volksverhetzung. Manchmal weiß man nicht ob man lachen oder heulen soll. Auf jeden Fall schluckt man lieber schnell den guten Kaffee wieder runter und loggt sich nach 5 Minuten wieder aus und schaut sich schöneres oder interessanteres an. 


Adolf Bedolf Cedolf Dedolf...
Verwunderlich, daß Anonymität für die meisten der Hetzer (egal aus welcher ideologischen Ecke) keine Rolle mehr zu spielen scheint – so reiht sich bsw. der Akademiker zusammen mit dem kurzhaarigen Alfa-Jacken-Ronny und dem ewig gestrigen Geronten ein in die krakelende Schar derer, die für sich die Wahrheit gepachtet zu haben glauben. Und wer am lautesten schreit, will wohl einfach recht haben… Zumindest eint diese Rechthaberei die Extremisten jedweder Couleur. Toll. 
Ich denk mir übrigens, während ich mir eine zweite Tasse Kaffee genehmige: Einfach mal Fresse halten! Gehirn gebrauchen! Nicht alles für bare Münze nehmen, was irgendein Armerleuchteter im stillen Kämmerlein so zurechtspinnt.

Voll Porno!
Ein hartes, heißes, dickes, langes Rohr…!
Scheinbar fruchten die ominösen Filtermaßnahmen der FB-Betreiber nur dann, wenn es um Brüste, Schwänze, stillende Mütter oder andere (erregende) Körperlichkeit geht… Die drastische Darstellung von Mord, Totschlag und plumpen Vorurteilen sowie die unreflektierte Meinungsmache scheint dagegen niemanden zu stören. Fazit: Die explizite Darstellung nackter Menschen scheint gefährlicher zu sein als Aufrufe zu Mord und Totschlag. Klingt komisch, ist aber so.

Spaltet! Später!! Spalter!!!
„…ich meld mich da ab!“ Solche Gedanken habe ich schon länger. Einfach nicht mehr hinsehen (müssen). Da bleibt der Morgenkaffee garantiert drin.
Auf der anderen Seite würde natürlich eine Interaktionsebene wegbrechen, die dann doch hie und da unterhaltsam ist, wenn man den oben aufgezählten Schwachsinn übersieht und all die schönen Sachen betrachtet, auch wenn diese irgendwie untergehen und verblassen. 



...und dazu noch ein Pfund Hack.

Weniger ist mehr – oder: die Mär von der digitalen Wertschöpfung als Produkt der Anzahl der Gefällt-mir-Angaben.
„Nur 125 Gefällt-mir-Angaben nach knapp 5 Jahren…?“ Haha. Ja. Immerhin. Na und? Sicherlich könnte man durch verstärkte Aktivitäten und/oder finanzieller Aufwendungen an richtiger Stelle in den sozialen Netzwerken die Anzahl der Likes auf der Planfisch-Seite erhöhen, aber was würde das über uns aussagen? Oder ganz anders gefragt: Haben wir es nötig, virtuelle Beifallsbekundungen zu heischen? Antwort: Nö. Denn wer nie wirklich in war, kann auch nie wirklich out sein. Und mal ehrlich: Lieber 125 ernstgemeinte, einzigartige Möger, als irgendwelche gekauften oder Proforma-Klicker…

(D.P.)

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