Mittwoch, 10. Februar 2016

Wir basteln kein Vogelhäuschen!

„Was soll ich nur mit der schönen Kiste machen?“
Nachdem der enthaltene Wein getrunken und die Cracker und die Pastetchen genossen waren, blieb von einem Weihnachtsgeschenk nur eine Sperrholzkiste übrig, die mich sinister aus der Ramschecke heraus angrinste und der Entsorgung harrte. Doch halt! Selbst dieses Kleinod der presshölzernen Verpackungsgestaltung hat doch einen Charme, der zu mehr taugt, als den Gang allen Unnützen zu gehen...?!

Die alten Vogelhäuser sind müde...
…und das, trotz dicker Finger!

Und während ich Anfang des Jahres eine Woche ohne Rechner verbringen musste, keimte der Gedanke, daraus einen Wandschmuck zu basteln. Zuerst meinte ich, das von mir in der analogen Zeit gebastelte Papiermodell eines StarTrek®-DS9-Runabouts verwenden zu müssen und eine Art Diorama in die Kiste zu zaubern. Ich bastelte herum und rekonstruierte dazugehörige Kleinteile und am Ende war ich unzufrieden...mit fremden Lorbeeren die Wand zu verzieren, schien mir mehr schleichend als plötzlich nicht mehr angemessen. Zwar hatte ich die kleinen Papierlinge auf Basis existierender und frei im Netz erhältlicher Modellbögen bearbeitet und versucht maßstabsgerecht anzupassen, doch Zufriedenheit wollte sich nicht einstellen, je öfters ich das im Kopf durchbastelte.
Befestigungsmaterial im Lieferumfang nicht enthalten.
Hardcore!
Rettende Lösung – nach einigen wirklich kruden Ideen, die ich schon wieder vergessen habe – war dann die grafische Umsetzung einer recht simplen Idee zum Thema "Hard Science Fiction": Statt fotografischem Realismus, bediente ich mich bei der Ästhetik alter Blaupausen und flacher grafischer Oberflächen und setzte eine sehr simple utopische Formgestaltung in Szene – eine Art raumfliegende Dose (denn Untertassen gibt's schon genug), die schon seit geraumer Zeit durch die finstren Weiten meines Gedankenkosmos jagt. Näheres dazu dann irgendwann mal später

Neues vom Václav-Havel-Teleskop...!

Hart genagelt.
Durch exaktes Ausmessen, Berücksichtigen von Unregelmäßigkeuten und unter Einbeziehung des Plexiglas-Abdeck-Einschubs (wider das Einstauben) erstellte ich recht zügig die Druckdaten und konnte den Spaß dann auf 5 DIN A4 Bögen farbig ausdrucken, um dann stehenden Fußes fertig zu montieren. Und siehe da, die Messerei hatte sich gelohnt und die spacige Kulisse passte wie Arsch auf eimer in die vormals alkoholische Präsentkiste! Mittels Nadelstichen und gewagter wie auch einfacher Nagelkonstruktion konnte ich sogar den Eindruck des freien Schwebens der en Detail doch recht schlampig verklebten Weltraum-Dose erzeugen und jetzt ziert das Ergebnis – an der Wand fixiert mittels ebenfalls montiertem Bilderhäkchen – eine Wand neben dem Arbeitsplatz. Fetzig irgendwie. Und irgendwie lädt das Teil ein, es nochmal neu oder anders oder wie auch immer weiter zu entwickeln. Mal sehn...

Grafiker in Space.

Raster-fari.

Bitte nur geeignetes Vogelfutter einfüllen!

Verarbeitungsqualität: befriedigend.

Mehr Wein trinken!

(D.P.)

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