Dienstag, 21. Oktober 2014

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [23]

Wat dat denn...?


Weitergesponnen...
Die gedankliche Bedrohung bleibt real – fernab vom schon oft ausgiebig zelebrierten Star-Trek-Design, dreht sich in diesem Teil der Ausflüge in die Dreidimensionalität alles um die eigenen ewig kreisenden Hirngespinste. Und es wird hart gekreist. Denn ich habe das Thema "Asymmetrie" (schon hier mehr oder weniger konsequent durchexerziert) weiter voran bis zur Spitze getrieben und alles noch dynamischer gestaltet unter der Vorgabe, realistischere Raumfahrt-Designs mit der einzigartig kantigen Optik von Tarnkappenflugzeugen wie z.B. der Lockheed F-117 "Nighthawk" zu verbinden. 

...es war auch schon mal dunkler!?
Ausgangslage.
Im 19.Teil dieser Rubrik (hier klicken) erläuterte ich bereits im Ansatz die Idee, ein Design zu entwickeln, das auf einem gleichseitigen Dreieck basiert. Das Dreieck bildet dabei den Ausgangspunkt, um durch Unterteilungen, Potenzierungen und Verschiebungen zuerst den Grundriss zu formen und dann auch im Räumlichen eine Art Raster zur Verwendung zu haben, mit dem alles gut ineinander passt, wie ich es mir vor dem inneren Auge ausgemalt habe.
Vorteil bei der Arbeit mit gleichen Winkeln, Formen und Komponenten ist zum einen die etwas erleichterte Konstruktionsarbeit bei gleichzeitiger Kompensation der leidigen Schwächen des SketchUp-Programms und zum anderen die Entstehung eines einheitlich gestalteten Gesamtobjekts. Alle Bestandteile basieren auf der selben Grundfigur und leidige Improvisationen störten zumindest bei diesem Modell nicht mehr.

Grau!
Komplett krasse Kanten.
Im Weltraum ist es nicht nur luftarm sondern sogar fast komplett vakuumös. Deshalb hört man nicht nur niemanden schreien, sondern jede Bemühung möglichst stromlinienförmig zu formen, erübrigt sich automatisch in Ermangelung von zu durchströmenden Medien in bedeutenswerter Dichte. Deshalb verzichtete ich auf Rundungen und anderen Schnickschnack und orientierte mich an den selbstgestellten Vorgaben. Trotzdem geriet das Endprodukt schnittig, flach und elegant. In gewisser Weise stand dabei das sogenannte SHEFEX-Programm der ESA bzw. DLRG Pate. Ziel dieses noch laufenden Programms ist die Erforschung neuartiger Formen und Materialien zur Entwicklung zukünftiger Raumfahrzeuge mit geraden, flachen Flächen und scharfen Kanten, die nicht nur Wartungsarmut versprechen, sondern auch besser berechenbar und letztlich günstiger in Herstellung, Montage und Ersatz sind. Erste Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sind im Internet zu sehen und weisen in eine m.M.n. interessante Richtung. 
Auch farblich habe ich direkten Bezug genommen auf existierende Gerätschaften, die mit dunkler Lackierung daherkommen. Beispielhaft seien die Tarnkappenfahrzeuge der Gegenwart genannt, die durch ihre einzigartige Formgebung und ihren absorbierenden Anstrich eine fast außerirdische Anmutung aufweisen.

Bunt!
Guckenichsobleede.
Wer braucht schon Fenster? Richtig – weg damit! Und wozu Positionslichter? Braucht auch keiner. Denn da wo es eh finster ist wie im Bärenarsch (aber um so vieles kälter), wäre jedes Blinken und Leuchten Energieverschwendung. Und der Blick aus dem Fenster wäre nicht nur irgendwann öde, sondern birgt auch die Gefahr insich, daß der Guckkasten strukturelle Beeinträchtigungen nachsich zöge. So erklärt sich auch, warum bei modernen Kriegsschiffen fast keine Fenster/Bullaugen zu sehen sind – die Antwort: ein Fenster ist ein Loch und ein Loch ist eine Schwachstelle, die nur darauf wartet von Wasser – oder wie in meinem Falle – von Vakuum geflutet (sic!) zu werden. 
Ein weiterer Vorteil der Licht- und Fensterlosigkeit meines Vehikels ist die Unkenntlichmachung und Verschleierung – oder anders formuliert: was nicht leuchtet, kann auch nicht gesehen werden und bleibt so nur schwer auffindbar...
Ich wäre ohnehin mal dafür bei Star Trek im Speziellen und bei den meisten Science-Fiction-Machwerken im Allgemeinen die Darstellung physikalischer Gesetze zu überprüfen. Warum fliegen Objekte unglaublich enormer Größe da herum wie Einmannjäger im Luftkampf des 2. Weltkriegs? Warum treffen diese Riesenobjekte sich immer auf der selben gedachten Horizontebene mitten im All, wo es doch im Universum kein Oben oder Unten gibt? Wenn man es nämlich genauer durchdenkt, müsste das eher einer U-Boot-Fahrt in enormen Tiefen ähneln: Man ist umgeben von einer lebensfeindlichen, zerstörerischen Umgebung, es ist stockfinster, bewegt sich eher gradlinig und kurvenfrei und muss auf das vertrauen, was die Sensoren anzeigen. Und im blödesten Fall "erkennt" man ein unbekanntes Objekt erst dann, wenn es fast schon zu spät ist...

Erklärbär 2.0
Bis an die Zähne.
"Phaser Feuer frei!" – "Jawohl!" Naja... Wenn man die Sache mit den bunt strahlenden Kanonen mal so richtig durchdenkt, wirkt es schon arg albern und vollkommen verschwenderisch. Außerdem hätte man ein Problem bei großen Reichweiten, da das, was man optisch anvisiert schon woanders sein könnte, weil das Bild ja eine Weile unterwegs war. Die Verringerung der "Gefechtsentfernung" auf ein verzögerungsarmes Niveau wäre demnach in Kombination mit energiesparenden, ballistischen Flugkörpern erstrebenswert. Denkt man das weiter, erübrigen sich demnach auch die berühmten Schutzschilde, da diese physikalisch betrachtet nur geladene Teilchen abschirmen würden und schon bei einem anfliegenden ballistischen Geschoss so nützlich wären wie ein Sonnenschirm auf der Sonne. Gemäß dieser (zuerst wirr wirkenden, aber dann doch nachvollziehbaren) Gedankengänge ist mein Vehikelchen nicht nur recht klein, sondern auch ordentlich und reaktiv gepanzert sowie pragmatisch bewaffnet: 2 Flugkörper-Batterien mit jeweils 16 nachladbaren Startschächten und 4 Abschussrohre für kinetische Projektile. Denn was immer vergessen wird: nichts bremst ein Geschoss ab, viele kleine, selbständig zielsuchende Projektile sind schwer abzuwehren und letztlich reicht schon ein einziges winziges Loch in der schützenden Hülle für explosiv atemlose Gefühle.

Schicht im Schacht.
Auf die Größe kommt es nicht an...
Wer was anderes sagt, lügt oder möchte nicht verletzen. Generell herrscht im Science-Fiction-Bereich ein ungezügelter Hang zur Gigantomanie vor. Je größer, desto besser – noch größer, noch bessererer... Das bezieht sich nicht nur auf die mitunter unfassbaren Ausmaße der Raumfahrzeuge, sondern auch auf die zur Bedienung notwendigen Besatzungsstärken. Aber mal ehrlich: das ist die Zukunft!? Wozu braucht man hunderte, wenn nicht sogar tausende Hanseln (und auch Greteln mit teilweise sehr kurzen Röcken) zur Bedienung eines Raumschiffs? Beim derzeitigen Voranschreiten der Computer- und Automatisierungstechnik bedarf es in letzter Konsequenz doch nur einer minimalen Anzahl von menschlichen Besatzungsmitgliedern, die sich den Gefahren einer Raumfahrt stellen müssten.

Wie immer ist alle Theorie grau.
Auf dem Boden geblieben.
Eine immer wieder interessante Frage, die sich im Zusammenhang mit fiktionalen Modellen der futuristischen Weltraumfahrerei stellt, ist die nach der künstlichen Schwerkraft. Eine umsetzbare Idee wären rotierende Sektionen, die durch die Zentrifugalkraft an der Innenseite der Hülle des Drehkörpers einen Anpressdruck erzeugen. Nachteil: der Durchmesser müsste enorm groß sein und die Drehbewegungen müssten vom Rest entkoppelt werden, möchte man nicht in einem chaotischen Karussell Achterbahn fahren. Ist der Durchmesser des Rotationskörpers zu klein, wird es für die Insassen noch übler, denn der näher an der Nabe befindliche Kopf des aufrecht stehenden Kosmonauten würde sich langsamer drehen als die Füße. Konsequenz: Übelkeit, Erbrechen, Orientierungslosigkeit etc. Und ein zügiger Lauf entgegen der Rotation höbe darüber hinaus den Anpresseffekt vollends auf. Zweite natürliche Möglichkeit: Das Raumschiff müsste so schwer sein wie die Erde. Folge: eigenes Massefeld und somit konstant 1g Anziehungskraft. Das verspricht zwar weniger Übelkeit, bedeutet aber auch eine Sprengung jeder vorstellbaren Grenze von Machbarkeit... 
Nun wäre Science-Fiction ja nicht ein modernes Märchen für Technokraten und andere Nerds und Geeks, wenn da nicht Alternativen geboten werden würden: da ist die Rede von Gravitationsgeneratoren, Schwerkraftplattierung etc. Erinnert an den Gott aus der Maschine und ist es auch bis heute, da gegenwärtig keine Möglichkeit besteht ein Schwerefeld künstlich zu erzeugen, welches einfach so ein- und ausschaltbar wäre. Durchdenkt man die Folgen einer solchen Technologie, wird es amüsant, stelle man sich folgende Fragen: Wo endet der Einfluss dieser Schwerkraft – an der Außenhülle oder reicht es weiter ins All? Zöge man damit nicht ungewollt Partikel, Dreck und Brocken an, die sich dann an der Außenhülle verkrusten würden? 
(Ich stell mir grad die Enterprise in Star Trek vor, wie sie regelmäßig gefeudelt werden müsste)
Nichtsdestotrotz, bemühe auch ich den Effekt des sprichwörtlichen deus ex machina und gestehe meiner Kreation eine Art künstlich erzeugte Schwerkraft zu. In der mittigen Ebene befindet sich nämlich soetwas wie eine Platte, die auf ihrer Ober und Unterseite eine Anziehung erzeugt, die dem Muskelschwund vorbeugt. Außerdem wäre das auch etwas Dada: kein oben und kein unten, sondern zwei Ebenen, die sich anziehen. Problematisch wäre zwar das Hinüberwechseln auf die jeweils andere Seite, aber da denk ich mir was aus...

Bitte bei nächster Gelegenheit wenden!

Vorwärts!
Schluss mit Palaver und Eigenbrödelei – jetzt nur noch ein paar Bilder meines DELTA-Projekts und demnächst was mit vielen Details aus einem weniger bekannten Bereich des Star-Trek-Universums in dieser Rubrik. Over und Roger und Out!


Psychedelic Rock.
Demnächst in den Lichtspielhäusern: Freimaurer im Weltraum!
Bei Sichtweiten unter 50m ist die Geschwindigkeit anzupassen.
Ein Kreuz mit dem Licht...

Kuppelshow!
Katjuscha, steigende Nebel und fremde Gestirne...
(D.P.)

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