Donnerstag, 8. September 2016

Lebe lang und in Frieden.

Star Trek® wird 50: „…Kinder wie die Zeit vergeht.“
Es scheint wie gestern: Es waren die großen Sommerferien 1996 und ich hielt ein dickes, bunt bebildertes Paperback-Buch zum 30. Geburtstag von Star Trek®
in den Händen. Das Buch hab ich heut noch. Es ist an den Ecken etwas zerfleddert, befleckt und eingestaubt aber dennoch nach all den Jahren noch anzusehen. So wie Star Trek®. Im Fernsehen lief damals vor 20 Jahren noch DeepSpaceNine in deutscher Erstausstrahlung, Raumschiff Voyager zischte ebenfalls über die deutschen Mattscheiben und der 8. Kinofilm – Star Trek - Der erste Kontakt – bahnte sich an. Was für Zeiten, was für Erinnerungen: unzählige, gemütliche Nachmittage auf Couch oder Sessel, bei denen man mitgenommen wurde auf Reisen in die (un)endlichen Weiten des Kosmos, zu fremden Welten und unbekannten Zivilisationen. Bei Warpgeschwindigkeit mit Tee und Honigbrötchen. Anno 1996 konnte ich bereits auf eine langjährige Star Trek-Erfahrung zurückblicken – gemessen an meinem Alter und dem Status als gebürtiges Zonenkind Ost. Denn schon Anfang der Neunziger hockte ich wie gebannt nach der Schule vor der ollen Glotze und sog allnachmittäglich die ersten Episoden von Star Trek - Das nächste Jahrhundert auf und konnte nicht genug bekommen. Damals war diese Serie etwas Einzigartiges. Picard und Co. erkundeten noch unwiederholt und jungfräulich auf deutsch synchronisiert das Weltall und ich für meinen Teil fieberte mit und wollte am liebsten reinkriechen in das Rundfunkempfangsgerät. Bedrohliche Borg, kantige Klingonen, räudige Romulaner und freche Ferengi tummelten sich neben anderen und es regte meine Phantasie an. So war das. So ist das bis heute geblieben. Die letzten drei Kinofilme sind übrigens an mir spurlos vorbeigegangen. Das ist kein Star Trek®. Das sind höchstens bombastische ScienceFiction-Feuerwerke, die etwas versprechen, was sie im großen Namen nicht halten können. StarTrek® gehört auf die Mattscheibe. Da gehört es hin. Da kommt es her. Fernsehen kann nicht schlecht sein, wenn es etwas wie StarTrek® hervorbringt. Seit geraumer Zeit entdecke ich übrigens auch den visionären Charme der originalen Serie wieder. Vormals angesichts schlichter Effekte und augenscheinlich billiger Kulissen als veraltet und überholt von mir mit einem Lächeln in jugendlichem Leichtsinn abgetan, sehe ich mir die Ur-Episoden in der Remastering-Version an und denke mir: Genial und gut. Sieht man durch die wackeligen Szenerien mit kurzen Röckchen, schrillen Farben und Kirks zerrissenen Shirts hindurch, erkennt man eine zuversichtliche und in jeder Hinsicht bemerkenswerte Botschaft, die gerade heute aktueller denn je ist: Rassismus ist überwindbar, ebenso wie Extremismen – ob religiös oder politisch – und andere destruktive menschliche Eigenschaften. Das ist es was bleibt. Wertvoller als pseudoreligiöses Gewäsch von irgendwelchen Laserschwert-Mächten, die bei einem sein sollen oder dystopischen Weltuntergangsszenarien. 

Standardorbit!
In diesem Sinne: Auf die nächsten 50 Jahre hebe ich im Geiste ein gutgefülltes Gläschen romulanisches Ale und eile hinfort…

(D.P.)

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