Montag, 8. Oktober 2012

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"Ich wollte doch nur was Essen...!?"

Würklich lekker!
Chinesisches Essen ist lecker – aber muss es denn so unfreiwillig komisch beworben werden? 
Übrigens: Geschmeckt hat's trotzdem!

(S.V.)

Samstag, 6. Oktober 2012

ΑΝΤΙΟ ΕΛΛΆΔΑ – ΓΕΡΜΑΝΙΑ ΚΑΛΗ ΜΕΡΑ! [3]

(…) viel Steine gab's und wenig Brot (…)

Baum!
Dieser Auszug aus Uhlands "Der schwäbische Kunde / Der wackere Schwabe" (ein Schelm, wer Böses über die bereits an anderer Stelle erwähnten olivenbaumsubventionsempörten Miturlauber denken möge) trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es um eine Einordnung der Landschaft auf Kreta geht: Steine, Felsen und Trockenheit dominieren das Bild. Für den wechselhafte Großwetterlagen gewohnten Mitteleuropäer stellen sich Fragen wie: Regnet es hier überhaupt mal? Wie kann hier Flora und Fauna gedeihen? Wird Sonnenschutzfaktor 50 reichen?
Fragen über Fragen – und wie immer hilft bei der Beantwortung Wikipedia weiter – also wen es interessiert...: http://de.wikipedia.org/wiki/Kreta#Klima

Nicht wecken: schlafender Hund!
Was auf jeden Fall auf Kreta gedeiht, neben allerlei Wildkrautgebüschen, trockenen Stauden und anderem botanisch Interessantem, sind Katzen und Hunde! Überall und an fast jedem Ort wird man dort den pelzigen Vierbeinern gewahr. Katzen bevorzugten artgemäß eher das niedliche Betteln um Essensreste in Kombination mit überraschendem, kuscheligem Herumscharwenzeln zwischen den Beinen unter dem Freisitztisch beim Abendessen, während die promenadig gemischten Köter eher in den Seitenstraßen und Fußgängerzonen dösend herumlagen, um bei den vorbeidefilierenden Passanten einen mittelschweren Schock zu erzeugen: Atmet die Töle dort noch? Und wenn ja, wann war meine letzte Tetanusschutzimpfung?

Katzen sind mir lieber als Hunde – und es war im grzimekschen Sinne ein gar lustiger Anblick den possierlichen Streunerkatzen beim Müßiggang zuzusehen, wie sie sich herumbalgten, die Gäste anmiauten und neben den etwas entfernt vom Hotel aufgestellten Müllcontainern hausten und von zerbrochenen Tellern Essensreste vertilgten. Fett und alt werden diese Katzen sicherlich nicht, aber gesund sahen sie trotzdem aus – bis auf eine, die hatte einen verkrüppelten Schwanz – das Ringelschwänzchen!

Club Tropicana 2.0: Die Drinks musste man zahlen!
Beim Thema "niedliche Kätzchen", respektive "Muschis" schwenke ich an dieser passenden Stelle über zum Themenkomplex "Griechisches Frauenbild": 
Es ist bemerkenswert, wie po-fixiert der einheimische männliche Kreter zu sein scheint. Ihn interessieren beim entspannenden, abendlichen Sitzen in seiner Taverne scheinbar besonders die runderen und dralleren Hinterteile der Mitgriechinnen bzw. Touristinnen. Die fast schon geifernd-entkleidenden Blicke glitten merklich stets in Richtung der Körperzentren der vorbeilaufenden Damen. Und es gab zugegebenerweise doch so einiges zu sehen für die Herren und Damen – nicht nur am Strand. 
Ob meine Beobachtung dieses Beobachtungsmusters nur komische Einbildung war, kann man vielleicht als wilde, sonnenstichige Spekulation abtun. Ich für meinen Teil zog meine Schlüsse und komplettierte mein Weltbild im positiven Sinne.

So schön: Krethi hätte nicht mit Plethi fortgehen müssen...

Almiros Beach.
Mehr Mittelmeer!
Stichwort "positiv": Ein, zwei oder noch mehr Tage am Strand können so schön sein! Frei von ausschmückenden Adjektiven, kann ich es einfach nur auf diese simple Phrase als Fazit beschränken.
Warum sollte man sich krampfhaft abmühen und versuchen jeden Stein auf der Suche nach kulturgeschichtlicher Bedeutung umzudrehen, wenn man sich nach einem labenden Bad im halbwarmen, klaren Mittelmeer das Salz von der Haut lecken kann, weil man das schon immer mal machen wollte? Eine gute Zeitschrift, eine Sprühflasche Sonnencréme mit Lichtschutzfaktor 50+ für den käsig hellen Hauttyp, eine Flasche Wasser zum Trinken und ein großes Maß an Motivation zum Nichtstun addiert mit einem sauberen Strand, günstigen Liegen- und Schirmmieten und dem guten Gefühl, einfach mal die Seele baumeln zu lassen, fernab vom üblichen Trott – einfach herrlich! 
Das Bad im Meer, die schirmgefilterte Sonne auf der Haut und eine interessante Lektüre lassen so einen Tag viel zu schnell vorbeigehen und man fragt sich am Abend nur, weshalb so mancher Osteuropäer dennoch den überchlort-blauschimmernden Hotelpool dem Planschen im Meer vorzieht? Furcht vor kaltem Wasser? Angst vor Infektionen und Haien? All-Inclusive-Zwangsvorstellungen? Oder doch nur die blanke Faulheit, die 20 Minuten bis zum Strand gemächlich in Badelatschen zurückzulegen? Wenn ich schon eine mehr oder weniger authentische Rekonstruktion eines Chlorgasangriffs vor Ypern 1914 in Badesachen erleben möchte, fahre ich doch im Sommer lieber nach Belgien!?

(Fortsetzung folgt...)

(D.P.)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

ΑΝΤΙΟ ΕΛΛΆΔΑ – ΓΕΡΜΑΝΙΑ ΚΑΛΗ ΜΕΡΑ! [2]

Andere Länder – andere Sitten! 

Einträchtig vereint: Kontroverse Glaubensbekenntnisse.
Ein abgedroschener Spruch der nach einer Woche Kreta seine Wahrheit in vielen Bereichen offenbarte. Bemerkenswert empfand ich beispielsweise besonders die Straßenverkehrsordnung und den darauf aufbauend stattfindenden Individualverkehr:
Autos sind dort das, was sie in meinen Augen ohnehin schon immer waren – Mittel zum Zwecke, um von A nach B zu gelangen. Darüberhinaus fährt der gemeine Krethi gerne knatternde, niedrig behubraumte (aber dennoch sehr flotte) Krafträdlein, der Mangel bzw. das Fehlen von Fußgängerampeln und klar von der Fahrbahn abgegrenzten Bürgersteigen sorgt dort nicht für eine Steigerung der Unfallquote und der technische Zustand so mancher Krafträder und Personenkraftwagen würde zweifelsohne schwerste Herzrhythmusstörungen bei hiesigen TÜV-Sachverständigen auslösen – faszinierend und imponierend! 


Morgendliches Panorama
Da ich der Vermutung nachhänge, daß dies an der griechischen Mentalität liegen könnte, keimte in mir allein schon deswegen der schalkige Verdacht, unter Umständen im falschen Land zu leben...aber zuhause ist es trotzdem immernoch schön – nicht nur der Sprache, sondern allein schon des Kontrastprogramms in den heimischen Gesichtern wegen. Denn eine geschlagene Woche ohne deutsche bzw. sächsische Lebensart verstärkt die bewusste Wahrnehmung derselben ungemein: die heimischen Passanten wirken unterschwellig noch grimmiger bei der Verfolgung ihrer Wege, die verbissene Bedienung beim Bäcker um die Ecke noch aufgesetzter in ihrer Freundlichkeit und auch sonst ist es schön, wie verbissen der unterkühlte Mitteleuropäer dreinschauen kann, wenn er seinem alltäglichen Trott nachgeht.

Agios Nikolaos bei Nacht.
Was mir jetzt persönlich im Angesichte des dräuenden Herbstes fehlt: die sonnensprossenmalende Sonne, die angenehme Wärme auf der Haut, das Rauschen der blauen Brandung bei sanfter Brise, die schmerzhaft spitzen Strandkiesel unter den käsigen Füßen und die Wonnen des mediterranen Müßiggangs. 

Obwohl ich ein Freund kulturgeschichtlicher Bespaßung bin, war dieser wohlverdiente Urlaub (der letzte organisierte Urlaub liegt soweit zurück – da gab es noch die modrig duftenden FDGB-Heime und ich war noch Kind in einem Land, was nicht mehr existiert) keine Bildungsreise im klassischen Sinne – eher ein großes Faulenzen, Sonnenbaden, Slazwasserplanschen, Umherschlendern, Genießen und Entspannen.

Bikinifreie Zone!
Apropos Entspannen: Entspannung ist immer gut – kein Fernsehkonsum, kein Internet, kein Computer! Nur sollte diese nicht jeden Abend brüllend laut sabotiert werden von einem Unterhaltungsprogramm für tschechische Kinder, polnischen Karaoke-Abenden und russischen, alkoholgeschwängerten Männergesängen...dabei hatte ich All-Inclusive gar nicht gebucht, um mir diese Folkloreveranstaltungen jeden Abend in ständiger Wiederholung reinziehen zu dürfen!? Beim Stichwort "All-Inclusive" fiel mir auf (ich kann es mir an dieser Stelle nicht verkneifen), daß eben jene rund um die Uhr zu bespaßenden, überwiegend aus osteuropäischen Gefilden stammenden Alles-Inklusive-Touristen so ein brandmarkendes Bändchen am Handgelenk tragen mussten!? Wenn es der Erkennung zur eindeutigen Rechnungslegung seitens des Hotelpersonals diente, ist das vorteilhaft und nachvollziehbar – aber in meinen Augen sah das verdächtig nach eben jenen Ohrmarken aus, die das blökende und muhende Mastvieh schmückt, wenn es früh, mittags und abends in chaotisch geordnetem Reih und Glied ansteht, um nach wochenlanger Fütterung das angestrebte Schlachtgewicht zu erreichen oder um weiterhin kräftig Milch abzusondern.
(Einige touristische Subjekte hatten dieses Gewicht und die Fähigkeit zur Laktation offensichtlich schon vor Urlaubsbeginn erreicht, was an den sonnenölig glänzenden Schmerbäuchen und offen zur Schau gestellten sekundären Geschlechtsmerkmalen am Strand eindrucksvoll zu beobachten war.)


Eine von vielen auf Kreta: Katze!
Aber es gab auch deutsche Touristen dort. Wenige zwar, aber spürbar in ihrer so bekannten Art und Sprechweise. Ein älteres Pärchen wird mir in Erinnerung bleiben: dem Dialekt nach wohl Schwaben, beide grau bis weiß meliert am Kopf, anfangs zurückhaltend, später fast schon aufdringlich und in ihrer Sprech- und Geschlechterrollenverteilung eindeutig als eher konservativ einzuordnen. Sie schwieg lächelnd, er teilte sich und sein wertkonservatives Weltbild mit: Man käme schon seit dem ausgehenden Pleistozän auf diese Insel, die Eingeborenen seien eben leider so, wie sie eben sind (faul), die Insel könnte so schön sein (ohne die Faulen) und ohnehin sei hier alles EU-subventioniert – besonders die immer zahlreicheren Olivenhaine. Immerhin wurde dieser etwa fünfminütige Vortrag über den griechischen Olivenanbau-Subventionsbetrug doch noch mit einem finalen, befehlstonartigen: "Wir wünschen noch einen schönen Urlaub!" abgeschlossen...Danke!

Welche Krise...?


(Fortsetzung folgt...)

(D.P.)

Man muss sich einreden, dass es schön war, was man erlebt hat.
- Therese Giehse -

Schlüpfrig & obszön [4]

...früher war nicht alles besser – aber doch schon auffällig po-lastig!




Mal wieder ein Bild aus der schlüpfrigen und obszönen Reihe aus dem Jahre 2006 oder 2007 mit Kugelschreiber, Fineliner und anderen Stiftarten aufs Papier gebracht im handlichen DIN A4 Format.
Thematisch eher einfach gehalten, benötigte die Fertigstellung dieses Machwerks dennoch eine ganze Weile – denn ich übertrieb es teilweise mit den Schraffuren. Soetwas nennt man dann wohl umgangssprachlich ein Eigentor.

(D.P.)

Montag, 1. Oktober 2012

ΑΝΤΙΟ ΕΛΛΆΔΑ – ΓΕΡΜΑΝΙΑ ΚΑΛΗ ΜΕΡΑ! [1]

Wie schnell eine Woche Urlaub vorüber gehen kann...!?
Iraklion 26. September 2012

Ich bin zurück aus Griechenland/Kreta und was bleibt mir zu sagen, außer daß ich wieder zurück wöllte – trotz Krise und in den springerschen Blätterwäldern beschrieener Faulenzerei der Pleitegriechen! Doch fernab dieser an den Völkischen Beobachter gemahnenden Propaganda bleibt hier nur folgendes kurz zusammenzufassen:
Kreta sieht auf der Karte größer aus, als es dann gefühlt tatsächlich ist – dafür ist die Insel aber schöner und eindrücklicher als es irgendein Reisekatalog je abbilden könnte. Eine Unmenge an Bildern sind in der Reisekamera gespeichert, doch geben diese nicht wirklich das wieder, was ich erblicken und erleben durfte. Freundliche, augenscheinlich gelassenere Menschen, sonnenbeschienene Landschaften, garstig karstige Felsen und Berge und ein rauschendes Meer...ganz zu schweigen vom leckeren Essen!
Für den Kultur- und Geschichtsinteressierten gibt es natürlich auch ordentlich was zu erkunden: die ganze Insel ist übersät mit archäologischen Stätten. Problematisch war nur, daß die Ansicht der bedeutendsten, Knossos, ausfallen musste. Just am Tage der Exkursion dorthin, wurde gestreikt – situativ ein exzellentes Musterbeispiel für die unterschiedlichen Mentalitäten der Einheimischen und des angekarrten deutschen Touristenvolkes: Erstere saßen entspannt, aber entschlossen hinter dem Tor, während letztere zunehmend erboster werdend, zuerst schimpfend und fluchend am Gatter rüttelten und zu guter Letzt noch versuchten mit Geldscheinen hysterisch winkend, die Streikenden zum Einlass zu bestechen...erbärmlich! Ich für meinen Teil fühlte mich solidarisch mit den Streikenden, denn die hatten ihr Ziel erreicht. Und: Knossos existiert seit schätzungsweise 4000 Jahren – und wird sicherlich nicht so schnell wegrennen – also ruhig Blut und bis zum nächsten Mal!

Fortsetzung folgt...

(D.P.)