Samstag, 6. Oktober 2012

ΑΝΤΙΟ ΕΛΛΆΔΑ – ΓΕΡΜΑΝΙΑ ΚΑΛΗ ΜΕΡΑ! [3]

(…) viel Steine gab's und wenig Brot (…)

Baum!
Dieser Auszug aus Uhlands "Der schwäbische Kunde / Der wackere Schwabe" (ein Schelm, wer Böses über die bereits an anderer Stelle erwähnten olivenbaumsubventionsempörten Miturlauber denken möge) trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es um eine Einordnung der Landschaft auf Kreta geht: Steine, Felsen und Trockenheit dominieren das Bild. Für den wechselhafte Großwetterlagen gewohnten Mitteleuropäer stellen sich Fragen wie: Regnet es hier überhaupt mal? Wie kann hier Flora und Fauna gedeihen? Wird Sonnenschutzfaktor 50 reichen?
Fragen über Fragen – und wie immer hilft bei der Beantwortung Wikipedia weiter – also wen es interessiert...: http://de.wikipedia.org/wiki/Kreta#Klima

Nicht wecken: schlafender Hund!
Was auf jeden Fall auf Kreta gedeiht, neben allerlei Wildkrautgebüschen, trockenen Stauden und anderem botanisch Interessantem, sind Katzen und Hunde! Überall und an fast jedem Ort wird man dort den pelzigen Vierbeinern gewahr. Katzen bevorzugten artgemäß eher das niedliche Betteln um Essensreste in Kombination mit überraschendem, kuscheligem Herumscharwenzeln zwischen den Beinen unter dem Freisitztisch beim Abendessen, während die promenadig gemischten Köter eher in den Seitenstraßen und Fußgängerzonen dösend herumlagen, um bei den vorbeidefilierenden Passanten einen mittelschweren Schock zu erzeugen: Atmet die Töle dort noch? Und wenn ja, wann war meine letzte Tetanusschutzimpfung?

Katzen sind mir lieber als Hunde – und es war im grzimekschen Sinne ein gar lustiger Anblick den possierlichen Streunerkatzen beim Müßiggang zuzusehen, wie sie sich herumbalgten, die Gäste anmiauten und neben den etwas entfernt vom Hotel aufgestellten Müllcontainern hausten und von zerbrochenen Tellern Essensreste vertilgten. Fett und alt werden diese Katzen sicherlich nicht, aber gesund sahen sie trotzdem aus – bis auf eine, die hatte einen verkrüppelten Schwanz – das Ringelschwänzchen!

Club Tropicana 2.0: Die Drinks musste man zahlen!
Beim Thema "niedliche Kätzchen", respektive "Muschis" schwenke ich an dieser passenden Stelle über zum Themenkomplex "Griechisches Frauenbild": 
Es ist bemerkenswert, wie po-fixiert der einheimische männliche Kreter zu sein scheint. Ihn interessieren beim entspannenden, abendlichen Sitzen in seiner Taverne scheinbar besonders die runderen und dralleren Hinterteile der Mitgriechinnen bzw. Touristinnen. Die fast schon geifernd-entkleidenden Blicke glitten merklich stets in Richtung der Körperzentren der vorbeilaufenden Damen. Und es gab zugegebenerweise doch so einiges zu sehen für die Herren und Damen – nicht nur am Strand. 
Ob meine Beobachtung dieses Beobachtungsmusters nur komische Einbildung war, kann man vielleicht als wilde, sonnenstichige Spekulation abtun. Ich für meinen Teil zog meine Schlüsse und komplettierte mein Weltbild im positiven Sinne.

So schön: Krethi hätte nicht mit Plethi fortgehen müssen...

Almiros Beach.
Mehr Mittelmeer!
Stichwort "positiv": Ein, zwei oder noch mehr Tage am Strand können so schön sein! Frei von ausschmückenden Adjektiven, kann ich es einfach nur auf diese simple Phrase als Fazit beschränken.
Warum sollte man sich krampfhaft abmühen und versuchen jeden Stein auf der Suche nach kulturgeschichtlicher Bedeutung umzudrehen, wenn man sich nach einem labenden Bad im halbwarmen, klaren Mittelmeer das Salz von der Haut lecken kann, weil man das schon immer mal machen wollte? Eine gute Zeitschrift, eine Sprühflasche Sonnencréme mit Lichtschutzfaktor 50+ für den käsig hellen Hauttyp, eine Flasche Wasser zum Trinken und ein großes Maß an Motivation zum Nichtstun addiert mit einem sauberen Strand, günstigen Liegen- und Schirmmieten und dem guten Gefühl, einfach mal die Seele baumeln zu lassen, fernab vom üblichen Trott – einfach herrlich! 
Das Bad im Meer, die schirmgefilterte Sonne auf der Haut und eine interessante Lektüre lassen so einen Tag viel zu schnell vorbeigehen und man fragt sich am Abend nur, weshalb so mancher Osteuropäer dennoch den überchlort-blauschimmernden Hotelpool dem Planschen im Meer vorzieht? Furcht vor kaltem Wasser? Angst vor Infektionen und Haien? All-Inclusive-Zwangsvorstellungen? Oder doch nur die blanke Faulheit, die 20 Minuten bis zum Strand gemächlich in Badelatschen zurückzulegen? Wenn ich schon eine mehr oder weniger authentische Rekonstruktion eines Chlorgasangriffs vor Ypern 1914 in Badesachen erleben möchte, fahre ich doch im Sommer lieber nach Belgien!?

(Fortsetzung folgt...)

(D.P.)

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