Dienstag, 30. Dezember 2014

Rausschmeißer!


Kater, Katze, Mauer.
Fazit.
Es ist soweit: Das Jahr 2014 liegt siech und verschneit in den letzten Zügen. Da wird es Zeit auch hier in diesem Blog das Jahr abzuschließen und mit dem einem oder anderen Augenzwinkern, Dämonen vertreibend nachzutreten und psychohygienisch feucht durchzuwischen. Das bald vergangene Jahr ist für Planfisch nicht ganz so rund gelaufen. Ein paar wichtige Kunden kämpften mit eigenen Problemen, die oberflächlichen, austauschbaren und talentarmen Konkurrenzangebote des Internets graben uns leicht das Wasser ab und es gab auch Menschen, die sich als falsche Fuffziger (Namen nennen wir ins Blaue ratend keine – wer weiß, ob die überhaupt echt waren) entpuppten und bis heute säumig sind bei der Begleichung von Rechnungen. Shit happens...the same procedure as every year...yeah!
(S.V. & D.P.) 

Von Pupern, Pedanten und Penetranten.
"…die Flasche gehört aber in den anderen Container!" Was? Wer sagt das? Aha! Ein alter Mann, bekleidet mit grauestem Anorak und Hut, auf der anderen Straßenseite stehend, blökt das nölend herüber als ich in mich versunken Altglas entsorge. Mein erster Gedanke: "Du kannst froh sein, wenn du den Winter überlebst oder die Flasche, die ich gleich werfen will, deinen Schädel verfehlt – Arschloch!" 
Es scheint immer mehr (bevorzugt alte) Menschen zu geben, die an den kleinsten Geringfügigkeiten Anstoß nehmen. Ob kleinster Papierfetzen, der frevelhafter Weise in der Plastiktone verklappt wurde oder das freche Betreten frisch vom Schnee geräumter Fußwege – es sind die klitzekleinen Nichtigkeiten, die den pedantischen Puper zum penetranten Mahner werden lassen. Ich schiebe das nach herunterschlucken der induzierten Aggressionen und eingehender Betrachtung der entsprechenden Individuen auf mangelnde soziale Kontakte, darauf folgende Vereinsamung bei gleichzeitiger Übersensibilisierung für Nichtigkeiten bei zeitgleicher Verrohung der Umgangsformen. Wer – außer grenzsenilen Kordhutträgern und garstig fossilen Matronen  – käme schon auf die Idee Mitmenschen aufzulauern, um sie dann hinterhältig auf mikroskopische Verstöße hinzuweisen? Witzigerweise rechnen diese Frustbürgerlein nie damit, daß sie eine Reaktion hervorrufen könnten, um dann umso erstaunter und verängstigter zu reagieren, wenn man sich umdreht, einen Schritt auf sie zu macht und einen Blick voll Grimmigkeit auf sie schmeißt. Dann blitzt kurz Entsetzen auf, es wird sich abgewandt und fortbewegt...lustig. Aber es werden immer mehr – eine Schattenseite der Überalterung. Hoffentlich werde ich mal nicht so...
(D.P.)

Keine Macht den Plöden!
PEGIDA...klingt wie eine Windelsorte für Erwachsene zu DDR-Zeiten?!
Apropos Wutbürgerlein. Was seit Wochen in Dresden und anderswo für Aufregung sorgt, grämt auch mich in zunehmendem Maße. PEGIDA – Patriotische Europäer gegen die Islamierung des Abendlandes. Und wieder zeigt sich, daß der gemeine Deutsche nicht nur eine überbordende Neigung zu blödsinnigen Abkürzungen hat, sondern auch unbegründete Ängste pflegt. Bei einem minimalem Anteil von Muslimen in Sachsen schüren Rechtsausleger Ängste vor der Einführung der Scharia und Kopftuchpflicht für alle. Darüber hinaus gesellen sich andere Unzufriedenheiten und Frustrationen hinzu, die dort kanalisiert werden und sich Bahn brechen unter alkoholisierten "Wir sind das Volk"-Rufen. Zum Kotzen. Welches Volk meinen diese ach so Unzufriedenen? Das selbe Volk, das eine Wahlbeteiligungen von knapp 50% hinbekommt und am Ende Sachsen zum CDU-Einparteienstaat macht? Das selbe Volk, das gerne mal genüsslich in den Döner beißt aber dem Kebab-Mann seine Moschee nicht gönnt? Gute Nacht Abendland.
Allein die Analyse des Eigennamens dieses Aufstands der demokratischen Partizipationskrüppel lässt den abendländischen Bildungsbürger erschaudern: Patriot und gleichzeitig Europäer zu sein, beißt sich schon bei grober Denke gegenseitig in den Schwanz. Islamisierung in Sachsen ist so fern und absurd wie eine Hitzewelle in der Antarktis und das Wort Abendland ist eines der müllbeladendsten, die es im deutschen Wortschatz überhaupt gibt. Und außerdem: Was ist denn das Abendland? Wo fängt der Abend an und wo hört der Tag auf, wenn sich eine Welt weiterdreht, die zum Einen mehrere Zeitzonen hat und zum anderen eine globalisierte Welt sein will? Aber bei den verirrten Gestalten, die da in Dresden (und demnächst auch in Leipzig) marschieren, wundert es nicht, daß auch die fixe Idee der flachen Erdscheibe genauso Platz findet wie die zionistische Weltverschwörung und anderer kruder Irrsinn aus der braunen Wunderkiste einfacher Welterklärungsversuche. 
Erstaunlicherweise marschieren da tatsächlich auch Menschen mit, die immer wieder ernsthaft versuchen zu betonen, daß sie nichts mit dem braunen Mob zu tun haben wollen und immer unterstreichen, daß sie nicht gleich rechts wären, nur weil da auch NPD, AfD und Konsorten die Reihen schließen. Dem entgegne ich an dieser Stelle mal folgende Weisheit: Scheiße bleibt schlicht Scheiße, auch wenn man Nugat drauf schreibt. In diesem Sinne: Selber denken und am 12. Januar den LEGIDA-Krampen einen Strich durch die Rechnung machen! 
(D.P.)
Puderzucker!
Grüne Hölle versus Katastrophenwinter.
Alle Jahre wieder muss es sein: Weiße Weihnachten! Und alle Jahre wieder blieb es weitestgehend grün. Die armen sesselpupenden Kinder, die arme Stimmung... Warum kann es nicht mal so sein, wie es vollmundig die Werbung seit Beginn der Adventszeit Mitte August verspricht? 
Pünktlich nach Weihnachten hielt doch noch der Winter Einzug. Das war aber nicht richtig. Denn Schneeflocken, die sich im Verbund mit niedrigen Temperaturen willkürlich und im Winter vollkommen unerwartet auf Straßen, Wege und Besitzstandswahrungssymbole (SUVs etc.) legen, das geht sowas von gar nicht, daß man da dem meteorologischen Dienst eins mit der Schneeschippe überziehen möchte. Und sofort werden medial Bilder der Apokalypse bemüht: 5cm tiefe Schneeflächen versperren Rollator-Rentnern den Weg; Autos mit Sommerreifen gleiten sachte von eisglatten Straßen in angrenzende Straßengräben; der Winterdienst kann trotz gegenteiliger vollmundiger Behauptungen gewappnet zu sein seinen Pflichten nicht nachkommen, da man einfach nicht mit einem solch massivem Chaos im Winter gerechnet hat; einzelne Schneeflöckchen im Gleisbett versperren den unbeheizten Eilzügen der Deutschen Bahn in krimineller Art und Weise dreist den Weg; und als Krönung des jährlichen, weiß-kalten Weltuntergangsszenarios müssen Skipistenbetreiber ihre eingeschneiten Schneemaschinen frei räumen...der Winter 2014/15 wird bestimmt in die Geschichtsbücher eingehen als ein Winter, der sich wie all die Jahre zuvor nicht an die Regeln hält: Denn Schnee darf in Deutschland nur an bestimmten Orten und zu festen Zeiten fallen und sollte so zum Liegen kommen, daß niemand gefährdet wird und alles seinen gewohnten Gang gehen kann. Amen.
(D.P.)

Warum machen Sie es sich so schwer...?!
Die Eingeweihten und Sympathisanten der ersten Stunde wissen, daß wir Planfische ja eher nicht so wirklich leben können von dem, was wir da machen. Es gibt gute Monate und es gibt schlechte Monate. Mal reicht es für ein schönes Zubrot, mal nicht – das hypeziger Kreativaquarium ist eben ein hartumkämpfter Lebensraum. Trotz Herzblut und noch nicht verlustig gegangener Freude am kreativen Werk reicht es meist vorne kaum und hintenrum erst recht nicht zum Bestreiten des Lebensunterhalts. Staatliche Transferleistungen sind da – soviel Ehrlichkeit muss sein – eine Lösung, die stetige Suche nach einer entsprechenden Nebenbeschäftigung eine andere, die hoffentlich fruchtet – S.V. darf man die Daumen drücken. Bei der ersten Lösungsmöglichkeit sieht man sich regelmäßig konfrontiert mit bürokratischen Widrigkeiten und den wechselnden Gesichtern der Bearbeitenden Fachkräfte – denn das JC geht mit krudem Beispiel voran und betreibt extensive Jobrotation im Sinne einer befristeten Durchreiche des Staffelstabs an den Nächsten und Übernächsten... Für den Bittsteller bedeutet das immer neue Ansprechpersonen, unterschiedliche Auslegungen der Bestimmungen, stapelweises Kopieren von Unterlagen usw. usf. Als Bittsteller ist man verständlicherweise kooperativ, stets bemüht den Aufforderungen nachzukommen und bedacht, immer freundlich zu bleiben – eine Selbstverständlichkeit. Aber muss man sich mal mehr mal weniger subtil sagen lassen, daß man besser gar nichts machen könnte, um sich selbst den papierenen Aufwand zu ersparen und den Sachbearbeitern das Leben zu erleichtern? Wird ein konsequentes Engagement und Dranbleiben in diesem Bereich nicht honoriert in der allseits propagierten Leistungsgesellschaft? Sollen wir uns etwa einreihen in das Heer der Klischee-Hartzer, die schon früh um 08:00 Uhr bierbewaffnet mit wehender Alkfahne vor den Verwaltungen lungern, nur um keinen Mehraufwand zu provozieren? 
Böller statt Brot macht auch nicht satter.
Unsere Antwort lautet: Wir machen auch 2015 weiter und wünschen allen Kunden, Freunden, Sympathisanten und Unterstützern einen glatten, sturzfreien Rutsch ins neue Jahr!

(S.V. & D.P.)

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