Donnerstag, 3. Dezember 2015

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [29]

Inventur bei laufendem Betrieb – oder: Das gab's ja auch noch?!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, eine Vielzahl interessanter Jobs und prächtiger Projekte konnte erfolgreich zum Abschluss gebracht werden und da nutze ich die Gelegenheit mal in den Bereich zu blicken, der mir neben all dem Ernst des Planfisch-Lebens etwas Entspannung nebenher bereitete – sofern überhaupt Zeit dafür blieb.
Aus diesem Grund – und weil wir im Gegensatz zu den letzten Jahren in diesem keine Adventsbastelei zum Download anbieten – gibt's für den interessierten Durchs-Netz-Streuner heut als Alternative was auf die Augen. Denn im Laufe der Zeit hat sich wider subjektiven Empfindens doch einiges angesammelt in dieser 3D-Rubrik, was sich lohnt, nochmal wiedergekäut und schematisch aufgehübscht präsentiert werden zu können. Es geht hier quer durch die Rabatten: von Modellen aus dem Bereich Star Trek® über Raumpatrouille Orion® bis hin zu Eigenkreationen und Star Trek-Modellierungsprojekten, die noch ihrer Fertigstellung harren.

Eine runde Sache.
Die Kugel als solches ist ein effizientes Gebilde um maximalen Raum mit minimalem Aufwand einzuschließen. Da bei Star Trek® diese „Hüllenform“ eher selten zu sehen war, sich jedoch größter Beliebtheit in nerdigen Fan-Kreisen erfreut, gestaltete ich vor längerer Zeit eine eigene Variante dieser Konstruktionsart. Das Ergebnis ist zwar nicht so elegant wie Kirks Enterprise, dafür aber knuffiger...


-,90€/Kugel.
Jo!
Als vor ein paar Jahren die Originale Star Trek®-TV-Serie eine digital aufgehübschte Renaissance erfuhr, wurden einige Modelle in den Effekt-Szenen durch neue ersetzt bzw. zum ersten mal überhaupt gezeigt. Wo vormals nur ein Leuchtball oder eine gepimpte Pralinenschachtel zu sehen war, schwirrten plötzlich „echte“ Schiffchen über die Mattscheibe. Interessant waren dabei die Interpretationen von Mudd's Schiff und die S.S. Aurora – beides Varianten der sogenannten J-Klasse. Die immernoch spärlichen und grobpixeligen Referenzbilder dienten jedoch meiner eigenmächtigen Rekonstruktion und am Ende sieht das, was ich mühselig zusammenschraubte, tatsächlich glaubwürdig im Sinne von swinging sixties aus.


Grau ist eine warme Farbe.

Aerodynamik für Anfänger.
Klingonen!!!
Da die digital-remasterte alte originale Star Trek®-Serie nicht davor Halt machte, irgendwie interessante und zugleich diffuse Objekte durch bekannte ausgelutschte zu ersetzen, fiel auch ein Klingonenschiff aus der Episode „Friday's Child“ der CGI-Wut zum Opfer. Sah der Zuschauer früher ein als klingonisches Aufklärungsschiff deklariertes, seltsames Objekt über den Bildschirm der Enterprise-Brücke flirren, schwebte da nach dem Remastering ein D7-Kreuzer heran – laaaaaaaaaangweilig! Ich habe mir den Spaß erlaubt, das leuchtende Ding als Grundlage für die Gestaltung eines „echten“ Schiffs zu verwenden und obwohl es schon arg gewöhnungsbedürftig aussieht – es funktioniert in dieser Optik gut als Klingonen-Raumfahrzeug. 


E.T. ist kein Klingone.

Deutschlands Zukunft war Schwarz-Weiß!
Hach. Was soll ich schreiben...? Raumpatrouille ist die deutsche Science-Fiction-Serie überhaupt. Manch einer lacht darüber herzlich, sieht nur den unfreiwillig komischen Charme der Dekoration – aber das Ganze war gut und ist es bis heute. Interessanterweise erkenne ich in der Gestaltung der darin vorkommenden Raumschiffe – ob Patrouillenkreuzer Orion VII oder FROG-Raumer – auch einen Verweis an modernes Design: kalte, klare Flächen, Geometrie und Liebe für sorgfältig strukturierte Oberflächen. Und mal ehrlich: Wer braucht schon Farbe? Ich hoffe ja immernoch darauf, daß sich jemand erbarmt und eine seriöse Fortsetzung dieses Klassikers ins Fernsehen bringt, anstatt zum hundertsten Mal eine strunzblöde Verwechslungskomödie mit vorhersehbarer Handlung dem Gebührenzahler zu kredenzen...


Nummer VII ähnelt Nummer VIII.

Extra extraterrestrisch.
Hardcore!
Der Planfisch-Kalender 2015 wartete im Februar mit einem Sci-Fi-Motiv auf. Viel Hell, viel Dunkel, viel Korn und Rauschen – und mittendrin, vom Rand in die Bildmitte driftend: ein gestalterischer Versuch, eine dicke Portion Realismus bei der Gestaltung von fiktiven Raumfahrzeugen mit Bildbearbeitung zu kombinieren.


Le Créateur de vaisseau spatial présenté: Le seau.
Kopf runter, Arsch hoch.
Betrachtet man aktuelle offizielle Entwürfe aus dem Star Trek®-Universum, könnte man meinen, der Barock hat Einzug gehalten. Form folgt nicht mehr Funktion in der gewohnten Art, sondern alles sieht irgendwie immer überfrachteter, ausladender und die Tendenz geht immer mehr dahin, daß jeder Depp sein „Über-Schiff“ zusammenbastelt. Diese erschreckend undurchdachten und schwurbeligen Entwürfe übertreffen sich gegenseitig in Größe, Detail-Firlefanz, Schnickschnack und pervertiertem Wiederkäuen vormals toller Gestaltungsideen. Jede Relation zum Mensch und Gefühle für das, was wirklich gut und gleichzeitig glaubwürdig aussieht, scheint da verloren gegangen zu sein und die Konzentration auf Oberflächentexturen versperrt den Blick auf das Wesentliche – die Grundform und einen gestalterischen Grundtenor. Mein grobes und natürlich noch ausbaufähiges Gestaltungskonzept erfindet nichts neu – es zeigt nur, wie weniger viel mehr sein kann. 
Bleibt zu hoffe, daß die für Anfang 2017 angekündigte neue TV-Serie nicht die potthässliche Ästhetik der letzten beiden Kinofilme fortsetzt und sich in zerdachten Gestaltungskatastrophen versteigt…

Die heilige Dreieckigkeit.
Kristall.
Mal sehn, was man noch weglassen kann und wie man altes neu definiert. Alles weitere dann demnächst auf diesem Kanal…


Sich einfach mal die Kante geben.

(D.P.)

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