Mittwoch, 17. Mai 2017

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [42]

Fliegen heißt nicht immer Siegen…
Es gab eine schwarz-weiße Zeit – lange vor unserer bunten Billigfliegerzeit – da hieß die staatliche DDR-Fluggesellschaft noch nicht Interflug, sondern genau wie ihr Pendant im Westen Lufthansa. Man schickte sich an, den Himmel zu erobern und auch in diesem Bereich im Wettlauf zwischen Ost und West die Oberhand zu gewinnen. Prunkstück sollte ein seitens der DDR allein entwickeltes, modernes Strahltriebwerk-Verkehrsflugzeug werden – die sogenannte „152“ (oder auch Baade152 genannt). 

Bitte bleiben Sie angeschnallt, bis wir unsere Reiseflughöhe erreicht haben…
Eiligst unter Federführung eines ehemals für die Luftwaffe tätigen Flugzeugingenieurs, auf Basis eines sowjetischen Frontbombenflugzeugprototyps entwickelt und in Dresden zusammengeschraubt, schickte sich dieses allererste zivile Verkehrsflugzeug mit Jet-Antrieb an, den geteilten Himmel zu erobern und stürzte am Ende ab – in jeder Hinsicht, sowohl durch technische Probleme, als auch den politischen Umständen geschuldet. (Wikipedia macht schlauer)

Bitte bringen Sie Ihre Rückenlehne in eine aufrechte Position!

Vorsicht! Keine Kleinteile zum Verschlucken!
Mein Modell – ich deutete es bereits hier an – ist wahrlich keine hyperexakte 1:1-Reproduktion zur Wiedergabe jeder noch so kleinen Niete, jeder Triebwerkseinlasschaufel der Pirna-Triebwerke oder Sitzgurtschnallen im sachlichen Innenraum. Nein, es dient zur Vermittlung der Anmutung, des visuellen Grundgefühls, die die 152 dem Zeitzeugen wohl vermittelt haben mag, der die wenigen Flüge der beiden flugfähigen Prototypen erlebte, bevor das aluglänzende Projekt abstürzte, eingestampft und vergessen wurde. 

Wir freuen uns, Sie auch demnächst wieder an Bord begrüßen zu dürfen…
Grundlage meines Modells ist ein relativ grober Plan, ein paar Fotos und Grafiken des ersten Prototyps, der sich vom zweiten durch die Form der Bugverglasung, die Form der Treibwerksabdeckungen und Anordnung des Fahrwerks unterschied. Aus ästhetischer Sicht, wirkt der erste Prototyp der 152 wie ein merkwürdiges Bindeglied zwischen den ersten Strahlflugzeugen und den heutigen Trombosebombern. Die Nase ist noch fast voll verglast und wirkt eher globig, die Flügel sind weit oben angebracht und das zentrale Fahrwerk mit den ausklappbaren seitlichen Stützrädern an den Flügelenden wirkt etwas ungelenk, aber nicht zwingend unelegant. 

Klappen Sie bitte Ihre Tische nach oben – Danke!
Schicken Sie doch mal eine Ansichtskarte!
Die hier zu sehenden Abbildungen sind wie alle Beiträge in dieser Rubrikmittels SketchUp-Modellage und Photoshopperei zusammengebastelt worden. Den Ansspruch des Hyperrealismus umsetzen zu müssen habe ich mir erspart und stattdessen Stimmungsbilder kreiiert, die mal plakativ, mal altbacken einen Eindruck vom Flair der 152 vermitteln könnten. Ich bin's zufrieden – was will man mehr. 

Dies ist ein Nichtraucherflug!
Day Tripper vs. Week Syphilis
Chemtrails…!?
Sichtweite 0.
(D.P.)

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