Dienstag, 10. September 2013

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [15]

Kompakt und Potent.
Zeig mir alles, Baby...

Fliegende Untertasse mit drei Zylindern dran – so oder ähnlich lässt sich die originale Enterprise der Fernsehserie aus den 60er Jahren beschreiben. Für die damalige Zeit sicherlich ein innovatives Design, fernab von den damals noch üblichen Raketenraumschiffen, UFOs und anderem Trallala, birgt diese Gestaltung doch irgendwie den Keim von Skepsis an der Stabilität der fiktionalen Konstruktion. Zwar gibt es im Weltraum weder Luftwiderstand noch dazugehörige Balken, die da was abknicken könnten, doch durch das schiere Eigengewicht würden die durch Beschleunigungen auftretenden Trägheiten der einzelnen doch sehr zierlich ausgelegten Hüllensegmente Brüche entstehen und dem ganzen den Garaus machen, bevor auch nur eine fremde Welt entdeckt wäre. Der Star-Trek-Technik-Kosmos bietet zwar einer Deus ex Machina gleich die Ausflucht in irgendwelche ominösen Kraftfelder, die diese physikalischen Effekte dämpfen sollen, doch bleibt man auch als großer Freund der Serie skeptisch. Und da ich mich zunehmend – je oller, je doller – für den harten Hintergrund der tatsächlichen Machbarkeit eines solchen Objekts interessiere, sah ich die Möglichkeit ein alternatives Design zu konzipieren, welches weniger fragil und instabil wirkt, als die berühmte große "E".

Es bummst gleich...

Mein fiktionales Konzept für ein an die klassische Optik angelehntes Star-Trek-Weltraum-Vehikel sah ein kompaktes, gar bulliges Layout der einzelnen Komponenten vor, welches Stabilität und Robustheit suggerieren sollte. Der Verzicht auf die schon traditionelle "Untertassensektion" und dem üblichen Spiel mit den variabel anzuordnenden Antriebsgondeln und sekundären Rumpfsektionen, machte den Weg frei für ein "geschrumpftes" Design: Ein im Grundriss rechteckiger Rumpf, profiliert in Anlehnung an die herkömmliche Form, mit asymmetrischen Elementen, um das Teil etwas aufzulockern. Diese Hülle beinhaltet dann alles, was im Enterprise-Universum wichtig ist: Impulsantrieb, Manövrierdüsen, Raumfährenstartrampe, Lagereinrichtungen, Sonden- und Torpedoabschussrohre, Phasergeschütztürme, Maschinenräume usw. usf. 
Links und Rechts dann, Solidität suggerierend, ordentlich angeflanscht: die Warp-Antriebsgondeln. Sicherlich wirken diese wie eine Mischung aus Baumstamm, Vibrator und Strahltriebwerk, aber verleihen dem ganzen Konstrukt eine männlich-potente Anmutung, die irgendwie sexy, kräftig und agil wirkt. 

Wenn Sie jetzt links aus dem Fenster schauen, sehen Sie...

Der Name, den ich für mein illustriertes Hirngespinst gewählt habe, lehnt sich an ein lästiges Insekt an – die Bremse. Da Militärtechnik eine ganz eigene Ästhetik besitzt und ich mich persönlich sehr für die menschlichen Hintergründe dieser Erzeugnisse interessiere, war es für mich immer ein amüsantes Rätsel, warum alle Arten von Tieren mit ihrem Namen für todbringende Gerätschaften herhalten mussten. Gerade die deutsche Geschichte strotzt nur so von Land-, Luft- und Wasserfahrzeugen, die animalisch betitelt wurden und werden. Seien es Raubtiere oder Parasiten – ja sogar Nutzinsekten – alles schien brauchbar um etwas damit auszuzeichnen. In dieser Tradition steht also die "Gadfly" – in meinen Augen wirklich passend.
(D.P.)

Bei nächster Gelegenheit bitte wenden!

Wer bremst, verliert...!

Schwerelosigkeit: Von der Leichtigkeit des Seins.

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