Montag, 30. September 2013

Planfisch-Kalender 2014: Making of. [7]

Oktober: 20.001 Meilen unter dem Meer

Tiefer! Tiefer! Tiefer!
Es bleibt fantasievoll und feuchtfröhlich maritim: Wer den Planfisch-/Fischplan-Blog verfolgte bzw. durchforstet, findet unter der Rubrik "Ausflüge in die Dreidimensionalität" Beiträge über ein privates Projekt von mir, welches die einigermaßen glaubwürdige Darstellung des Nautilus zum Ziel hatte. Fernab von den beeindruckenden, aber doch verfälschten Darstellungen quietschbunter Verfilmungen – allen voran Walt Disneys Film von 1954 – stellte ich mir über einen längeren Zeitraum die Aufgabe, anhand der in Jules Vernes Roman nachzuschlagenden Beschreibungen des Uboots, eine eigene 3D-Version zu konstruieren, die sich eher an historischen, technisch und wissenschaftlich korrekteren Vorbildern orientiert und nicht in Kitsch und Firlefanz verfällt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Frau S.V. fand die Ergebnisse wunderbar und so tauchte meine Interpretation des Unterwassergefährts ein in unseren Kalender. Mit anderen Kalenderbildern vergleichbare Arbeitsschritte waren zu erledigen, bevor der Nautilus auf Tauchfahrt gehen konnte: Erstellung, Nachbearbeitung und Ineinanderfügen vieler Export-JPGs unterschiedlicher Ansichten ein und der selben Perspektive, Regulierung von Schatten, Einarbeitung von zusätzlichen Texturen, Lichtern, Unschärfen und Lichtreflexen und so weiter.
Herausfordernd war dann die Einbindung des Boots in das konstruierte Unterwasserszenario: Der kavitierende Schraubenpropeller sollte Blasen wirbeln, der Suchscheinwerfer einen Teil der umgebenden Tiefseelandschaft erhellen und im Großen und Ganzen sollte es auch noch die verspielte Art der Kompostion alter Grafiken aus dem 19. Jahrhundert widerspiegeln. Das bedeutete, zahlreiche Photoshopebenen aufeinander abzustimmen, nicht den Überblick zu verlieren und quasi immer "Unterwasser zu denken": Texturen und Fotografie von Gegenständen und Oberflächen, die teilweise wirklich nichts mit dem Meer zu tun haben, wurden beispielsweise für den Hintergrund verbaut und umfunktioniert, bis sie passten. Und da das Meer selbst in großen Tiefen ein Raum voller Leben ist, gehörten noch allerlei Tiere dazu. Erwähnenswert sind hier zwei Guppys von S.V., denen an dieser Stelle ein herzlicher Dank ausgesprochen sein soll, daß sie die Zeit und Muße fanden für dieses Werk zu posieren.
Zum Abschluss durfte sich S.V. noch etwas an meinem Werk austoben und etwas mit den Farben spielen und so dem Erzeugnis letzten Schliff verleihen – danke!

(D.P.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen