Dienstag, 8. Mai 2018

Talentfreiheit. [46]

„Nu damid gann'ma nich ma nen Blum'dopp jewinn'…!“
Stimmt! Aber das ficht mich nicht an. Schon lange nicht mehr. Was allzu oft vernachlässigt wird in den Ausbildungs- und Studiengängen in künstlerischen bzw. kreativen Fächern: das Erlernen des Aushaltenkönnens von Frustration, Ablehnung und derber Verriss. Und wenn das andere nicht erledigen – der niedrigen Frequentierung dieser kümmerlichen Ecke im Netz geschuldet – muss man sich eben selber mal drum kümmern, um die Frustrationsschwelle zu erhöhen und gleichzeitig die Wahrnehmungsfähigkeit für tatsächlich echte und ernstgemeinte Lobe endgültig zu eliminieren.
In diesem selbstkritischen Sinne: „Nee, also echt ma… das sieht ja wieder scheiße aus, wa?! Wat solln das sein? Das kann doch weg…braucht doch kein Schwein…?!“

Lektion 1: Lautes Schweigen.
Lektion 2: Fragende Blicke zu den anderen Anwesenden.
Lektion 3: Das schniefende Ausatemgeräusch.
Lektion 4: Entsorgung des vermeintlichen Kunstwerks gemäß Abfallentsorgungsvorschrift.
(D.P.)

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